Das Warten
Ein Fremder taucht auf und jeder und jede fühlt sich mit allen Konsequenzen auf sein oder ihr wahres Ich geworfen. Die einzigen, die dabei "gut wegkommen" sind die Mittellosen. Sie sind weder moralisch gut noch böse, sondern so sehr mit dem täglichen Auskommen beschäftigt, dass ihnen keine Zeit bleibt, geschweige denn, sie die Möglichkeiten hätten, ein doppeltes egoistisches Spiel zu treiben. Eine Form von Anständigkeit, die sich aus der Lebensnotwendigkeit ergibt und ihnen eine besondere Würde verleiht. Anders als in "Teorema" erliegt der Fremde in "Das Warten" der Versuchung, sich auf Kosten anderer einen privilegierten Platz in der Gemeinschaft zu verschaffen, was man als die größte Korruption des Selbst an der eigenen Seele betrachten könnte. "Das Warten" erlaubt einen tiefen psychologischen und soziologischen Einblick ins Ego und in die Gesellschaft und wirft gleichzeitig damit Fragen auf: Können wir nur authentisch bleiben, wenn wir uns abseits einer Gemeinschaft stellen? Halten eine Gemeinschaft insgeheim Verlogenheit und Korruptionsgeschäfte zusammen, die stets zu Lasten Schwächerer gehen? Doch dann baut sich zwangsläufig nach und nach eine Spannung aus Verdrängung, Frust, Gier und Überlebenswille auf, die sich irgendwann entladen muss und wie eine tödliche Lawine über Akteur: innen und Unschuldige hinwegrollt.
Carlo Bernari gilt mit seinem Hauptwerk Tre operai (Drei Arbeiter, 1934) als einer der Hauptbegründer des Neorealismus. Aber ein Bündel von kritischen und soziolo-gischen Überlegungen macht Bernari zu einem exemplarischen Schriftsteller in Bezug auf die interpretatorische Komplexität, die zwischen der Suche nach einem expressiven Stil und dem Psychologismus, zwischen der Modernität des Schreibens und der traumatischen Opposition zur Tradition steht.
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Carlo Bernari gilt mit seinem Hauptwerk Tre operai (Drei Arbeiter, 1934) als einer der Hauptbegründer des Neorealismus. Aber ein Bündel von kritischen und soziolo-gischen Überlegungen macht Bernari zu einem exemplarischen Schriftsteller in Bezug auf die interpretatorische Komplexität, die zwischen der Suche nach einem expressiven Stil und dem Psychologismus, zwischen der Modernität des Schreibens und der traumatischen Opposition zur Tradition steht.
Das Warten
Ein Fremder taucht auf und jeder und jede fühlt sich mit allen Konsequenzen auf sein oder ihr wahres Ich geworfen. Die einzigen, die dabei "gut wegkommen" sind die Mittellosen. Sie sind weder moralisch gut noch böse, sondern so sehr mit dem täglichen Auskommen beschäftigt, dass ihnen keine Zeit bleibt, geschweige denn, sie die Möglichkeiten hätten, ein doppeltes egoistisches Spiel zu treiben. Eine Form von Anständigkeit, die sich aus der Lebensnotwendigkeit ergibt und ihnen eine besondere Würde verleiht. Anders als in "Teorema" erliegt der Fremde in "Das Warten" der Versuchung, sich auf Kosten anderer einen privilegierten Platz in der Gemeinschaft zu verschaffen, was man als die größte Korruption des Selbst an der eigenen Seele betrachten könnte. "Das Warten" erlaubt einen tiefen psychologischen und soziologischen Einblick ins Ego und in die Gesellschaft und wirft gleichzeitig damit Fragen auf: Können wir nur authentisch bleiben, wenn wir uns abseits einer Gemeinschaft stellen? Halten eine Gemeinschaft insgeheim Verlogenheit und Korruptionsgeschäfte zusammen, die stets zu Lasten Schwächerer gehen? Doch dann baut sich zwangsläufig nach und nach eine Spannung aus Verdrängung, Frust, Gier und Überlebenswille auf, die sich irgendwann entladen muss und wie eine tödliche Lawine über Akteur: innen und Unschuldige hinwegrollt.
Carlo Bernari gilt mit seinem Hauptwerk Tre operai (Drei Arbeiter, 1934) als einer der Hauptbegründer des Neorealismus. Aber ein Bündel von kritischen und soziolo-gischen Überlegungen macht Bernari zu einem exemplarischen Schriftsteller in Bezug auf die interpretatorische Komplexität, die zwischen der Suche nach einem expressiven Stil und dem Psychologismus, zwischen der Modernität des Schreibens und der traumatischen Opposition zur Tradition steht.
Carlo Bernari gilt mit seinem Hauptwerk Tre operai (Drei Arbeiter, 1934) als einer der Hauptbegründer des Neorealismus. Aber ein Bündel von kritischen und soziolo-gischen Überlegungen macht Bernari zu einem exemplarischen Schriftsteller in Bezug auf die interpretatorische Komplexität, die zwischen der Suche nach einem expressiven Stil und dem Psychologismus, zwischen der Modernität des Schreibens und der traumatischen Opposition zur Tradition steht.
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Product Details
ISBN-13: | 9783038412441 |
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Publisher: | Beat |
Publication date: | 09/04/2025 |
Pages: | 114 |
Product dimensions: | 5.25(w) x 8.00(h) x 0.27(d) |
Language: | German |
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