Die neuen Menschen
2022. Aufgrund eines erschreckenden Erlebnisses wünscht sich Peter die Unsterblichkeit mehr als alles andere. Doch die Behandlung kostet 27 Millionen US Dollar. So viel Geld kann er niemals aufbringen. Auch nicht wenn er drei Jobs hätte. Mit Corinne, seiner Freundin, redet er nicht gerne darüber; für sie gehört der Tod zum Leben wie der Samen zur Frucht.
Auf einer Geschäftsreise in die USA lernt Peter die selbstbewusste Ex-Freundin seines Bruders Toni näher kennen. Sie ist auf dem Weg nach Chicago, um ein Plastics beziehungsweise ein neuer Mensch zu werden. Jeder hat das Recht, selbst zu entscheiden, ob er ewig leben will oder nicht, erklärt sie.
Corinne fühlt sich erst recht alleine gelassen, als Peter ihr offenbart, dass er einen Monat länger in den USA bleiben will. In ihrer Wut schlägt Corinne vor, ein schwarzes Tuch über den April zu werfen und dem anderen nicht zu erzählen, was während des blinden Monats passiert ist. Doch noch bevor sie den Satz zu Ende gesprochen hat, bereut sie es, diesen wahnwitzigen Vorschlag gemacht zu haben.
So viele Bilder wurden beim Lesen in meinem Kopf gezeichnet, dass ich ganz und gar in die Welt von Peter und den Menschen um ihn herum abtauchen konnte. Die Figuren wurden zu meinen Bekannten. Ich habe gelacht, geschmunzelt und ja! sogar ein paar Tränen vergossen; das weil eine Trennung so schön sein kann. Besonders gut gefallen haben mir auch die kleinen Geschichten (Gutenacht Geschichte, Traum usw.) , die dem Leser im Vorbeiweg als Geschenk mitgegeben werden.
Unsere unumgehbare Sterblichkeit und der kleine oder grosse Wunsch nach dem ewigem Leben ist ein spannendes Thema, welches die Autorin durch die Figuren von allen Seiten beleuchtet. Das Futuristische passt wunderbar ins Bild und kommt ohne Kitsch und ohne zu übertreiben aus.
Es ist ein wunderbares Buch, welches ich sehr gerne weiterempfehle!
Jeanette Besmer