Ins Licht: Besuche von Engeln, Visionen vom Leben danach und andere Erlebnisse vor dem Übergang
224Ins Licht: Besuche von Engeln, Visionen vom Leben danach und andere Erlebnisse vor dem Übergang
224Overview
Product Details
ISBN-13: | 9783954470006 |
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Publisher: | AMRA Verlag |
Publication date: | 08/08/2013 |
Sold by: | Bookwire |
Format: | eBook |
Pages: | 224 |
File size: | 535 KB |
Language: | German |
About the Author
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Ich werde oft als Mensch mit großer Energie beschrieben, und die meisten Leute wollen wissen, warum ich mich auf Hospiz- und Palliativmedizin spezialisiert habe. Selbst meine Familie konnte es sich zunächst nicht erklären. Sie meinte: "Du verbringst deine ganze Zeit damit zu lernen, wie du Menschen heilen kannst, und jetzt willst du ihnen helfen zu sterben?" Oder: "Warum willst du so viel Zeit mit Menschen verbringen, die im Sterben liegen, ist das nicht deprimierend?" Manche Leute scheinen zu denken, dass Hospiz-Ärzte immer ernst und mit leiser Stimme reden sollten, doch die Sterbenden wollen das gar nicht. Sie wollen genauso behandelt werden wie alle anderen, denn sie sind genauso wie alle anderen. Sie wollen mit uns scherzen, lachen und lustige Dinge tun, die ihnen Spaß machen und sie am Leben teilhaben lassen. Todkranke sehnen sich nach diesem unbeschwerten Verhalten, während sie endlich die Bedeutung von Leben und Tod begreifen und verstehen, dass diese Phase des Lebens gewürdigt und gefeiert werden sollte als der Beginn einer Ehrfurcht gebietenden Reise. Während meines Studiums und als Assistenzarzt im Krankenhaus bekam ich im vollen Umfang die AIDS-Epidemie mit, und es war furchtbar. Die Aussichten für die Infizierten waren mehr als finster. Während dieser Zeit gewann ich großen Respekt vor dem Tod, und ich wollte diesen Seelen so gern helfen, auf eine gute, freudige Art mit ihrem Leben abzuschließen, anstatt nur zu versuchen, ihnen beim Überleben beizustehen. Manchmal war es entsetzlich, Patienten wiederzubeleben, von denen ich wusste, dass sie sterben wollten, die jedoch nicht mehr in der Lage waren, ihre Wünsche zum Ausdruck zu bringen. (...) Nach ein paar Monaten wurde ich Zeuge eines erstaunlichen Ereignisses, das nicht nur meine spätere Spezialisierung auf Hospiz- und Palliativmedizin auslöste, sondern mir auch die Antwort bezüglich der Sinnlosigkeit medizinischer Versorgung bei todkranken Patienten enthüllte. Ich arbeitete damals als Assistenzarzt in einem Krankenhaus in San Antonio, Texas, als in einer Vollmondnacht nach einem tödlichen Autounfall fünf Patienten in unsere Notaufnahme eingeliefert wurden. Die Opfer wurden den verschiedenen Ärzten zugeteilt, und die erfahrensten Mediziner behandelten die jüngsten Patienten mit den besten Überlebenschancen. Als Assistenzarzt musste ich mich um Patienten mit kleineren Verletzungen oder mit den geringsten Überlebenschancen kümmern. In diesem Moment brachten die Samariter Ricardo herein, einen 82-jährigen Mann, der beim Abendessen in seiner Wohnung zusammengebrochen war. Er wurde in den Trauma-Bereich gerollt, wo ich sofort mit Herz-Lungen-Reanimation begann. Nach dem ersten Schock kehrte der normale Herzrhythmus zurück. Ricardo erhob sich langsam, murmelte etwas von "das Licht" und dass er außerhalb seines Körpers gewesen war. Während ich damit beschäftigt war, seinen Herzrhythmus zu stabilisieren, wiederholte er immer wieder: "Es fühlte sich an wie eine Fahrt auf der Achterbahn; es fühlte sich an wie auf der Achterbahn." Wieder vollkommen wach, war er in der Lage, seine Symptome zu beschrieben. Ich versicherte ihm, dass er Schmerzmittel erhalten hatte, und sagte ihm, er solle sich keine Sorgen machen. Um ihn wach zu halten, bat ich ihn, mir mehr von der Achterbahnfahrt zu erzählen. Ricardo erwiderte: "Ich weiß nicht, was passiert ist, außer dass ich über meinem Körper schwebte und Engel mir Dinge zu zeigen begannen, die ich in meinem Leben getan hatte." (...)