Wildpferde in der Nähe einer Ranch: Für Lucinda Hale ist das die perfekte Gelegenheit die Tiere zu beobachten! Wenn bloß dieser ignorante Rancher Drake Carson nicht von ihr verlangen würde, dass die Herde möglichst schnell verschwindet. Bei jeder ihrer Begegnungen scheint die Luft zwischen Lucinda und Drake Funken zu sprühen. Und dann küsst er sie plötzlich überraschend zärtlich. Hat dieses Knistern zwischen ihnen etwa doch noch einen anderen Grund?
"Unvergessliche Charaktere und ein Knistern in der Luft - dieses Buch muss man einfach lesen!"
RT Book Reviews
"Eine wunderbare zeitgenössische Western-Trilogie voller Romantik!”
Publishers Weekly
Wildpferde in der Nähe einer Ranch: Für Lucinda Hale ist das die perfekte Gelegenheit die Tiere zu beobachten! Wenn bloß dieser ignorante Rancher Drake Carson nicht von ihr verlangen würde, dass die Herde möglichst schnell verschwindet. Bei jeder ihrer Begegnungen scheint die Luft zwischen Lucinda und Drake Funken zu sprühen. Und dann küsst er sie plötzlich überraschend zärtlich. Hat dieses Knistern zwischen ihnen etwa doch noch einen anderen Grund?
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Mustang Creek - Liebe ist mein Gefühl für dich
304
Mustang Creek - Liebe ist mein Gefühl für dich
304eBook1. Auflage (1. Auflage)
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Overview
Wildpferde in der Nähe einer Ranch: Für Lucinda Hale ist das die perfekte Gelegenheit die Tiere zu beobachten! Wenn bloß dieser ignorante Rancher Drake Carson nicht von ihr verlangen würde, dass die Herde möglichst schnell verschwindet. Bei jeder ihrer Begegnungen scheint die Luft zwischen Lucinda und Drake Funken zu sprühen. Und dann küsst er sie plötzlich überraschend zärtlich. Hat dieses Knistern zwischen ihnen etwa doch noch einen anderen Grund?
"Unvergessliche Charaktere und ein Knistern in der Luft - dieses Buch muss man einfach lesen!"
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"Eine wunderbare zeitgenössische Western-Trilogie voller Romantik!”
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Product Details
ISBN-13: | 9783955766672 |
---|---|
Publisher: | MIRA Taschenbuch |
Publication date: | 09/11/2017 |
Series: | Mustang Creek , #2 |
Sold by: | Libreka GmbH |
Format: | eBook |
Pages: | 304 |
File size: | 2 MB |
Language: | German |
About the Author

Date of Birth:
June 10, 1949Website:
https://www.lindalaelmiller.com/Read an Excerpt
CHAPTER 1
Das Wetter war einfach Mist, aber das machte Drake Carson nichts aus. Seiner Meinung nach war Regen besser als Schnee, und was Graupel anging, na ja, der war übel, besonders wenn man sich in offenem Gelände befand und er einem wie eine Schrotladung ins Gesicht wehte. Ja, ein sanfter Regen war ihm jederzeit lieber, und zwar einer, der schon den kommenden Frühling ankündigte. Wie dem auch sei, er hielt es aus, ein bisschen nass zu werden.
Hier in Wyoming, nahe den Bergen, konnten der Monat Mai sonnig sein und auf den Weiden die Wildblumen blühen – oder ein wilder Blizzard tobte und ließ Mensch und Vieh im Schnee versinken.
Drake klappte den Jackenkragen hoch und trieb das Pferd mit Fersendruck an. Starburst gehorchte, allerdings zögernd, wie es schien. Er wirkte unruhig, was untypisch war für das Tier und Drake daher wachsam machte. Pferde waren Beutetiere und erfassten ihre Umgebung mit ihren Instinkten viel intensiver, als Menschen es vermochten.
Irgendetwas stimmte nicht, das war mal sicher.
Seit fast einem Jahr fehlte immer wieder Vieh, wenn Drake und seine Leute zählten. Eine gewisse Verlustrate war unvermeidlich, aber zu viele Kälber, dazu hin und wieder ein Bulle oder eine Färse, waren in den vergangenen zwölf Monaten verschwunden.
Manchmal fanden sie einen Kadaver. Manchmal nicht.
Wie alle Rancher nahm Drake jeden Verlust in seiner Herde ernst, und er wollte den Grund dafür kennen.
Die Carson-Ranch war groß, und man konnte nicht alles gleichzeitig im Auge behalten. Drake gab jedoch sein Bestes.
"Bleibt bei mir", befahl er seinen Hunden Harold und Violet, zwei Schäferhunde aus demselben Wurf und zwei der besten Freunde, die er je gehabt hatte.
Dann, die Zügel leicht anziehend, für den Fall, dass Starburst auf die Idee kommen sollte durchzugehen, statt wie jetzt nur seitlich zu trippeln und leicht zu scheuen, spähte Drake mit zusammengekniffenen Augen in den Regen. Was immer er zu sehen erwartet hatte, einen Grizzly, eine Wildkatze oder gar Viehdiebe – mit einer Frau hatte er auf keinen Fall gerechnet. Sie befand sich direkt vor ihm, geduckt hinter einem kleinen Baum und offenbar bis auf die Knochen durchnässt, trotz des dunklen Regenmantels, in den ihr schlanker Körper gehüllt war.
Sie schaute durch ein Fernglas und hatte offenbar weder Drake noch seine Hunde und sein Pferd bemerkt, was trotz des schlechten Wetters eigentlich nicht möglich war, denn sie standen jetzt keine fünfzig Meter von der Frau entfernt.
Wer diese Lady auch sein mochte, allzu wachsam war sie nicht.
Beim Näherkommen betrachtete er sie genauer, aber nichts an ihr kam ihm bekannt vor. Eine Frau aus der Gegend hätte er erkannt. Mustang Creek war eine kleine Gemeinde, da fielen Fremde sofort auf.
Wie dem auch sei, überall auf der Ranch gab es Schilder, dass Unbefugten das Betreten verboten sei, hauptsächlich um Touristen jenseits der Zäune zu halten. Viele von denen hatten zu viele Tierfilme gesehen und glaubten, sie könnten sich einem Bären nähern, einem Bison oder Wolf, um ein Selfie zu schießen und es in den sozialen Netzwerken zu verbreiten.
Manche waren einfach naiv oder unachtsam, andere wiederum waren schlicht Besserwisser, die Warnungen von Park Rangern, professionellen Wildnisführern oder besorgten Einheimischen ignorierten. Es ärgerte Drake, welche Risiken solche Leute eingingen, indem sie in verbotenen Gegenden campierten und wanderten. Die marschierten direkt in den natürlichen Lebensraum der Tiere, als handele es sich um einen Streichelzoo. Wer Glück hatte, kam mit dem Leben davon, nur manchem fehlten hinterher das Haustier oder ein paar Körperteile.
Drake hatte oft genug an Rettungs- und Suchaktionen des Sheriff Departments von Bliss County teilgenommen und Dinge gesehen, die ihn nachts nicht schlafen ließen, wenn er zu sehr daran dachte.
Er verdrängte die grausamen Bilder und konzentrierte sich auf das aktuelle Problem – die Frau im Regenmantel. Er fragte sich, zu welcher Kategorie sie wohl gehörte – naiv, achtlos oder arrogant.
Momentan schien sie nicht in Gefahr zu sein, allerdings bekam sie anscheinend auch nicht viel mit von ihrer Umgebung, bis auf das, was sie durch das Fernglas beobachtete.
Es dämmerte Drake, dass nicht sie der Grund für die Unruhe seines großen Appaloosa-Wallachs war.
Das Fernglas der Frau war auf die Weide jenseits des kleinen Pappelwäldchens gerichtet, eher ein flaches Tal mit angrenzendem bergigen Gelände, durch das ein Bach floss. Starburst tänzelte, sodass Drake sanft an den Zügeln ziehen und ihn ermahnen musste.
Das Pferd beruhigte sich ein wenig.
Drake stellte sich in den Steigbügeln auf und sah in die Richtung, in die die Frau mit dem Fernglas blickte. Er stutzte und konnte für einen kurzen Moment nicht glauben, was er da sah, nach Tagen, Wochen, Monaten der Suche, in denen er sie höchstens einmal aus der Ferne zu sehen bekommen hatte.
Aber da waren sie, in voller Lebensgröße – der Hengst und seine Herde wilder Mustangs, dazu ein halbes Dutzend Stuten von Drakes Weiden.
Er vergaß die Frau für einen Moment, diesen Eindringling im Regenmantel, so fasziniert war er von dem erhabenen Anblick. Der Hengst war schlank, aber muskulös, wie eine Skulptur aus der Hand eines Meisters. Sein Fell war von einem geisterhaften Grau, vom Regen dunkler geworden, während Schweif und Mähne tiefschwarz waren.
Das Tier trank aus dem Bach und hob dann langsam den Kopf. Es hatte seine Beobachter zweifellos bemerkt, machte jedoch keine Anstalten zu fliehen. Aus einer Entfernung von jetzt weniger als hundert Metern schien der Hengst Drake regelrecht zu mustern.
Die anderen Tiere der Herde, einschließlich der Stuten, hielten inne, die Köpfe erhoben, Ohren nach vorn gerichtet, die Hinterläufe angespannt, als warteten sie auf ein Signal des Hengstes.
Drake empfand Bewunderung für diesen vierbeinigen Teufel, obwohl er ihn gleichzeitig verfluchte. Als er Starburst die Hacken in die bebenden Flanken drückte, eine ganz vage Bewegung nur, reagierte der Hengst. Seine Nüstern weiteten sich, er schnaubte und rollte mit den Augen, ehe er den Kopf zurückwarf und wieherte. Der Laut zerriss die regenfeuchte Luft.
Die Herde stob auseinander, auf den Berghang zu.
Der Hengst blieb noch und sah, wie Drake, das Lasso wurfbereit in der Hand, sein Pferd aus dem Stand zum Galopp antrieb.
Noch ehe Starburst den Bach erreichte, wirbelte der große Graue herum und galoppierte, als besäße er Flügel, über die Lichtung und den Hang hinauf.
Drake und sein Wallach preschten durch den Fluss, die Hunde immer an ihrer Seite.
Doch so schnell sie auch waren, es war wie eine der Zeitlupenszenen in den Dokumentarfilmen seines Bruders Slater. Sie schafften es einfach nicht, zu dem Hengst nennenswert aufzuholen.
Oben auf dem Kamm blieb der Hengst stehen. Er und seine Herde hoben sich als Silhouetten vor dem stürmischen Himmel ab. Die Zeit schien stillzustehen für einen Augenblick, dann war der Bann gebrochen, und die Herde verschwand, als verschmelze sie mit den Wolken.
Drake wusste sofort, dass er diese Runde verloren hatte.
Er brachte Starburst zum Stehen, riss sich den Hut vom Kopf und schlug damit gegen seinen linken Oberschenkel. Dann setzte er ihn wieder auf. Noch außer Atem, wickelte er mit zusammengebissenen Zähnen das Lasso auf und befestigte es am Sattel.
Harold und Violet waren weitergeprescht und inzwischen am Fuß des Grats angekommen und schauten verwirrt und hechelnd zu Drake zurück.
Drake rief sie mit einem schrillen Pfiff, und sie kamen mit hängenden Zungen angelaufen. Sie schienen enttäuscht zu sein und winselten aus Protest, weil sie zurückgepfiffen worden waren. Drake fühlte sich dadurch noch mehr wie ein Verlierer.
Harold und Violet, benannt nach seinen beiden Lieblingslehrern an der Grundschule, waren klitschnass, verziehen aber rasch, was man von den Menschen nicht unbedingt behaupten konnte, ihn eingeschlossen.
Erst als sie den Fluss erneut überquert hatten, fiel Drake die Frau wieder ein. Nachdem der Hengst ihn gerade abgehängt hatte, wurmte ihn ihre Gegenwart umso mehr.
Sie stand da, als er auf sie zuritt, ihr Gesicht ein helles Oval unter der Kapuze ihres Regenmantels.
Mit bitterer Belustigung registrierte er, dass sie eine kampfbereite Haltung eingenommen hatte, die Füße auseinander, die Ellbogen abgewinkelt, die Fäuste in die Hüften gestemmt.
Beim Näherkommen sah er das zornige Funkeln in ihren Augen und die zu einer schmalen Linie zusammengepressten Lippen.
Unter anderen Umständen hätte er laut losgelacht über so viel Dreistigkeit, doch momentan machte ihm sein Stolz zu sehr zu schaffen.
Seit Langem war er dem Hengst nicht so nahe gekommen – oder seinen wertvollen Stuten. Zwar ließ er die Pferde nur äußerst ungern so leicht wieder entkommen, aber die Hunde wären nach einer Verfolgung am Ende gewesen. Womöglich wären ihnen sogar die Schädel eingetreten worden. Sie waren für den Viehtrieb gezüchtet worden, nicht für das Treiben von Wildpferden.
Er blickte sich noch einmal um und entdeckte in diesem Moment sein braunes Quarterhorse, eine zweijährige Stute mit tadelloser Abstammung, die oben auf dem Hügelkamm erschienen war. Kurz flackerte Hoffnung in ihm auf, doch ehe er auch nur einen Laut von sich geben konnte, kam der Hengst zurück, bedrängte die Stute, biss sie in die Flanken und stieß sie mit dem Kopf an.
Und dann war sie wieder verschwunden.
Verdammt!
"Vielen Dank auch, Mister!"
Das war die Frau, der Eindringling. Sie stürmte durch das sich im Regen biegende Gras auf Drake zu und schwenkte dabei das Fernglas wie ein Dirigent seinen Taktstock während einer Symphonie. Bis zu diesem Augenblick hatte Drake sie schon wieder vergessen, und die Erinnerung hob seine Stimmung nicht unbedingt.
Sie bot vielleicht einen Anblick, wie sie da durchs Gras marschierte, wedelnd und wütend und nass bis auf die Knochen.
Drake wartete still ab und ließ die aufgebrachte Frau auf sich zukommen.
Erstaunlicherweise kehrte unvermittelt seine innere Gelassenheit zurück. Tatsächlich war er ein wenig neugierig auf diese Frau, nachdem sich seine Angespanntheit wegen des Hengstes nun allmählich gelegt hatte.
Drake hoffte, dass dieser kleine, aber definitiv heftige auf ihn zueilende Tornado nicht in ein Erdhörnchenloch trat und sich ein Bein brach oder womöglich von einer Schlange gebissen wurde, bevor sie bei ihm ankam.
Geboren und aufgewachsen auf diesem Land, wusste Drake um die Gefahren und Tücken und wie wichtig Vorsicht war. Hier draußen war Erfahrung nicht nur der beste Lehrer, sondern auch ein harter.
Als die Lady näher kam, konnte er ihr Gesicht besser erkennen, das noch immer von der Kapuze ihres Regenmantels eingerahmt war. Ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten. "Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wie lange es gedauert hat, mich diesen Pferden zu nähern? Tage!" Sie machte einen wütenden tiefen Atemzug. "Und was passiert, als es mir endlich gelungen ist, die Tiere aufzuspüren? Sie tauchen auf und verscheuchen sie!"
Drake zupfte an seiner Hutkrempe und wartete.
"Tage!", wiederholte sie außer sich und stampfte dabei auch noch mit ihrem rechten Fuß auf.
Drake verspürte den Drang zu grinsen, ließ es aber. "Verzeihung, Ma'am, aber ich bin etwas verwirrt. Sie sind hier, weil ...?"
"Na, wegen der Pferde!" Ton und Stimmhöhe signalisierten ihm deutlich, dass anscheinend nur ein Idiot diese Frage stellen konnte. Offenbar glaubte sie, er müsse doch wohl in der Lage sein, ihre Gedanken zu lesen – und zwar im Voraus und aus der Entfernung. Typisch Frau.
Im Stillen gratulierte er sich zu seiner Selbstbeherrschung und zu dem vernünftigen Ton. "Ich verstehe", sagte er, obwohl er natürlich überhaupt nichts verstand. Es war sein Land, auf dem sie sich befand, aus einem Grund, den er immer noch nicht kannte.
"Sie könnten sich wenigstens entschuldigen", erklärte sie, die Hände wieder auf den schmalen Hüften, was ihre Brüste auf attraktive Weise anhob.
Nach wie vor auf dem Pferd sitzend, schob Drake seinen Hut erneut zurecht. Die Hunde hatten sich zu beiden Seiten gesetzt und beobachteten die Szene mit ruhigem Interesse. Starburst dagegen wieherte, tänzelte und warf den Kopf hin und her, als sei die Frau unverhofft aufgesprungen und habe ihn damit erschreckt.
Als Drake endlich antwortete, klang er betont freundlich, um sie noch ein bisschen mehr auf die Palme zu bringen. Wenn es etwas gab, was wütende Frauen hassten, vermutete er, dann übertriebene Höflichkeit. "Warum sollte ich mich entschuldigen? Schließlich lebe ich hier. Dies ist Privatbesitz, Miss ..."
Sie blieb völlig unbeeindruckt von dieser Information. Und ihren Namen gab sie auch nicht preis.
"Ich habe Stunden gebraucht, um diese Pferde aufzuspüren", lamentierte sie stattdessen weiter und fuchtelte dazu mit den Armen, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. "Noch dazu bei diesem Wetter! Und endlich komme ich ihnen nah genug, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten, und Sie ... Sie ..." Sie hielt inne, aber nur, um Luft zu holen und ihn anschließend weiter mit Worten zu bombardieren. "Versuchen Sie doch mal, sich stundenlang hinter einem Baum zu verstecken, ohne auch nur einen Muskel zu bewegen, während Ihnen das Wasser in den Nacken tropft!"
Drake hätte sie darauf aufmerksam machen können, dass ihm raues Wetter nicht fremd war, da er regelmäßig die Zäune abritt und bei allen Witterungsbedingungen draußen arbeitete, ob in sengender Hitze oder eisigen Schneestürmen. Aber er hatte nicht das Bedürfnis, es dieser Frau oder sonst jemandem auf diesem Planeten zu erklären.
Sein verstorbener Vater Zeke Carson hatte getreu seiner Überzeugung gelebt, die er seinen Kindern früh vermittelt hatte: niemals klagen. Lass dein Handeln für sich sprechen.
"Warum verstecken Sie sich hier eigentlich hinter meinem Baum?", wollte er ruhig wissen.
Sie brauste sofort wieder auf. "Ihr Baum? Ein Baum gehört niemandem. Und ich habe mich nicht versteckt!"
"Doch, haben Sie", widersprach er nun mit bester Laune. "Und vielleicht haben Sie recht mit dem Baum. Allerdings kann der Boden, auf dem ein Baum wächst, durchaus jemandem gehören. Und das ist hier der Fall, fürchte ich."
Sie verdrehte die Augen.
Na fabelhaft, dachte er, halb belustigt, halb verärgert, eine Baum-Umarmerin und anscheinend echte Ökotante.
Wahrscheinlich fuhr die Frau einen von diesen kleinen Hybridwagen. Er hatte nichts gegen diese Autos, aber vermutlich hielt sie sich für einen besseren Menschen, wenn sie mit der Geschwindigkeit eines Aufsitzmähers auf der Überholspur fuhr.
Drake zügelte seine Gedanken, denn er unterstellte ihr eine ganze Menge.
Trotzdem, er bemühte sich, die Umwelt zu schonen, Bäume eingeschlossen, und wenn diese Frau etwas anderes andeuten wollte, würde sie ihn kennenlernen. Niemand liebte die Natur mehr als er. Darüber hinaus hatte er das Recht, dieser Frau Fragen zu stellen. Die Carsons besaßen dieses Land seit der ersten Besiedelung, und für den Fall, dass sie es nicht mitbekommen hatte: Drake führte hier weder einen öffentlichen Campingplatz, noch war dies ein Nationalpark.
Er beugte sich im Sattel ein wenig nach vorn. "Sagen Ihnen eigentlich die Worte 'Betreten verboten' irgendetwas?"
Er genoss diese Begegnung nach wie vor, was er sich natürlich nicht anmerken ließ. Irgendwie machte ihm die Sache mehr Spaß, als sie sollte.
Sie sah nur finster und trotzig zu ihm hoch.
"Na schön. Mal sehen, ob wir die Angelegenheit klären können. Dieser Baum da ..." Er zeigte auf den, hinter dem sie sich versteckt hatte, und sprach sehr langsam, damit sie ihm auch wirklich folgen konnte. "Der steht auf meiner Ranch." Er machte eine Pause. "Ich bin Drake Carson. Und Sie sind?"
Ihre erstaunte Miene freute ihn. "Sie sind Drake Carson?"
"Der war ich jedenfalls noch, als ich heute Morgen aufgewacht bin", erwiderte er. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das seitdem geändert hat." Er ließ ein paar Augenblicke verstreichen. "Jetzt noch mal zu meiner ursprünglichen Frage. Was machen Sie hier?"
Sie schien in sich zusammenzusinken, und Drake deutete das zumindest als kleinen Sieg für sich. Nach feiern war ihm deswegen aber noch lange nicht zumute. Ihre Art raubte ihm den letzten Nerv. Andererseits hatte sie etwas sehr Zartes an sich, was seine Beschützerinstinkte weckte. "Ich beobachte die Pferde."
Drake nickte, und Wasser tropfte vorn von seiner Hutkrempe. "Na ja, das habe ich schon begriffen. Aber darum geht es nicht. Wie ich bereits mehrfach erwähnte, handelt es sich hier um ein Privatgrundstück. Und wenn Sie sich die Erlaubnis geholt hätten, sich auf diesem Land aufzuhalten, wüsste ich davon."
Sie errötete, gab jedoch keine weitere Erklärung ab. Sie machte den Mund auf und wieder zu, und ihre Augen weiteten sich. "Sie sind das."
"Und Sie sind?"
(Continues…)
Excerpted from "Mustang Creek – Liebe ist mein Gefühl für dich"
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