Der Nous Poietikos: Ein Aspekt der aristotelischen Transzendenz

In De anima III 5 führt Aristoteles einen produktiven Nous ein, der das Denken im Menschen hervorbringt. Die vorliegende Untersuchung macht es sich zur Aufgabe, dessen Natur und Wirkung zu bestimmen. Als Wirkursache des Denkens muss er ein aktuelles Denken aller denkbaren Formen sein. Andererseits unterstreicht Aristoteles in der Metaphysik eine immanente Seinsweise der Formen. Zwar ist der göttliche Nous des Buches Lambda ein reines Denken des Denkens, über den Inhalt des Denkens bestehen allerdings große Meinungsunterschiede. Die Studie geht von der auf den ersten Blick immanent ausgerichteten Eidoslehre aus und stellt fest, dass Immanenz und Transzendenz keinen unüberbrückbaren Gegensatz bilden. Die Eidoslehre erschöpft sich nicht in der Immanenz, an und für sich betrachtet transzendieren die Formen alles Sinnenfällige. Das In-eins Gehen des Denkenden und des Gedachten weist die dynamischen Beziehungen der Formen untereinander auf, weil das Sein nushaft ist. Schließlich ist der Gott die denkende Einheit aller solcher Bezüge, und insofern ist er identisch mit dem produktiven Nous. Kurz, Aristoteles’ Eidoslehre, Theologie und Noetik stellen Aspekte ein und desselben nushaften Seins bzw. seienden Nous dar.

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Der Nous Poietikos: Ein Aspekt der aristotelischen Transzendenz

In De anima III 5 führt Aristoteles einen produktiven Nous ein, der das Denken im Menschen hervorbringt. Die vorliegende Untersuchung macht es sich zur Aufgabe, dessen Natur und Wirkung zu bestimmen. Als Wirkursache des Denkens muss er ein aktuelles Denken aller denkbaren Formen sein. Andererseits unterstreicht Aristoteles in der Metaphysik eine immanente Seinsweise der Formen. Zwar ist der göttliche Nous des Buches Lambda ein reines Denken des Denkens, über den Inhalt des Denkens bestehen allerdings große Meinungsunterschiede. Die Studie geht von der auf den ersten Blick immanent ausgerichteten Eidoslehre aus und stellt fest, dass Immanenz und Transzendenz keinen unüberbrückbaren Gegensatz bilden. Die Eidoslehre erschöpft sich nicht in der Immanenz, an und für sich betrachtet transzendieren die Formen alles Sinnenfällige. Das In-eins Gehen des Denkenden und des Gedachten weist die dynamischen Beziehungen der Formen untereinander auf, weil das Sein nushaft ist. Schließlich ist der Gott die denkende Einheit aller solcher Bezüge, und insofern ist er identisch mit dem produktiven Nous. Kurz, Aristoteles’ Eidoslehre, Theologie und Noetik stellen Aspekte ein und desselben nushaften Seins bzw. seienden Nous dar.

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Der Nous Poietikos: Ein Aspekt der aristotelischen Transzendenz

Der Nous Poietikos: Ein Aspekt der aristotelischen Transzendenz

by Wai Ming Ho
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In De anima III 5 führt Aristoteles einen produktiven Nous ein, der das Denken im Menschen hervorbringt. Die vorliegende Untersuchung macht es sich zur Aufgabe, dessen Natur und Wirkung zu bestimmen. Als Wirkursache des Denkens muss er ein aktuelles Denken aller denkbaren Formen sein. Andererseits unterstreicht Aristoteles in der Metaphysik eine immanente Seinsweise der Formen. Zwar ist der göttliche Nous des Buches Lambda ein reines Denken des Denkens, über den Inhalt des Denkens bestehen allerdings große Meinungsunterschiede. Die Studie geht von der auf den ersten Blick immanent ausgerichteten Eidoslehre aus und stellt fest, dass Immanenz und Transzendenz keinen unüberbrückbaren Gegensatz bilden. Die Eidoslehre erschöpft sich nicht in der Immanenz, an und für sich betrachtet transzendieren die Formen alles Sinnenfällige. Das In-eins Gehen des Denkenden und des Gedachten weist die dynamischen Beziehungen der Formen untereinander auf, weil das Sein nushaft ist. Schließlich ist der Gott die denkende Einheit aller solcher Bezüge, und insofern ist er identisch mit dem produktiven Nous. Kurz, Aristoteles’ Eidoslehre, Theologie und Noetik stellen Aspekte ein und desselben nushaften Seins bzw. seienden Nous dar.


Product Details

ISBN-13: 9783111384870
Publisher: De Gruyter
Publication date: 11/18/2024
Series: Quellen und Studien zur Philosophie , #155
Sold by: Barnes & Noble
Format: eBook
Pages: 337
File size: 2 MB
Age Range: 18 Years
Language: German

About the Author

Wai Ming Ho, Chinesische Universität Hongkong, Shatin, Hongkong, China.


Wai Ming Ho, The Chinese University of Hong Kong, Shatin, Hong Kong, China.

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