Die Gottesformel: Science Fiction Thriller

"Es ist keine Telekinese. Wir sprechen lieber von mentalen Muskeln."
Die erste Gruppe der Zetas hat dank ihrer ausgeprägten mentalen Fähigkeiten die Militärbasis übernommen. Nun sind sie durch den Zugriff auf das nukleare Arsenal in der Lage, die Regierung zu erpressen. Derweil sind ihr Erschaffer Chuck und sein Team der Wissenschaftler untergetaucht, um die Formel hinter der Gotteswelle zu vervollständigen. Doch schmerzhaft wird ihnen bewusst gemacht, dass ihre Kräfte das Einzige sind, was die Zetas stoppen könnte …

"Die Gotteswelle hat ein ganz neues Spielfeld für alle von uns erschaffen. Und für manche könnte es mehr als ein Spiel sein."
The Wall Street Journal

"Die Gotteswelle ist ein erwachsener Sci-Fi-Thriller in bester Michael- Crichton-Tradition."
Barnes & Nobles Sci-Fi & Fantasy-Blog

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Die Gottesformel: Science Fiction Thriller

"Es ist keine Telekinese. Wir sprechen lieber von mentalen Muskeln."
Die erste Gruppe der Zetas hat dank ihrer ausgeprägten mentalen Fähigkeiten die Militärbasis übernommen. Nun sind sie durch den Zugriff auf das nukleare Arsenal in der Lage, die Regierung zu erpressen. Derweil sind ihr Erschaffer Chuck und sein Team der Wissenschaftler untergetaucht, um die Formel hinter der Gotteswelle zu vervollständigen. Doch schmerzhaft wird ihnen bewusst gemacht, dass ihre Kräfte das Einzige sind, was die Zetas stoppen könnte …

"Die Gotteswelle hat ein ganz neues Spielfeld für alle von uns erschaffen. Und für manche könnte es mehr als ein Spiel sein."
The Wall Street Journal

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Die Gottesformel: Science Fiction Thriller

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Overview

"Es ist keine Telekinese. Wir sprechen lieber von mentalen Muskeln."
Die erste Gruppe der Zetas hat dank ihrer ausgeprägten mentalen Fähigkeiten die Militärbasis übernommen. Nun sind sie durch den Zugriff auf das nukleare Arsenal in der Lage, die Regierung zu erpressen. Derweil sind ihr Erschaffer Chuck und sein Team der Wissenschaftler untergetaucht, um die Formel hinter der Gotteswelle zu vervollständigen. Doch schmerzhaft wird ihnen bewusst gemacht, dass ihre Kräfte das Einzige sind, was die Zetas stoppen könnte …

"Die Gotteswelle hat ein ganz neues Spielfeld für alle von uns erschaffen. Und für manche könnte es mehr als ein Spiel sein."
The Wall Street Journal

"Die Gotteswelle ist ein erwachsener Sci-Fi-Thriller in bester Michael- Crichton-Tradition."
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Product Details

ISBN-13: 9783959677226
Publisher: HarperCollins Publishers
Publication date: 03/05/2018
Series: Die Gotteswelle , #2
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 416
File size: 2 MB
Language: German

About the Author

Patrick Hemstreet ist Veteran der US Navy, Schauspieler und Erfinder. Patrick hat an der Universität von Houston in Texas studiert und seinen Abschluss in Geschichte und Englisch mit summa cum laude gemacht. Die Gotteswelle ist sein erster Roman.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

In der Halle des Bergkönigs

Chuck Brenton erwachte jeden Morgen in einem Raum, der auf eine namenlose und trockene Steppenlandschaft hinausblickte, ehe er zur Arbeit an einem Science-Fiction-Film ging. Das Labor, in dem er ein Büro hatte und seine Forschung betrieb, wirkte in seiner funkelnden Sterilität, als entstammte es einer futuristischen Kinokulisse. Das Licht war rein und schien aus allen Richtungen zugleich zu kommen. Die Luft war geruchsfrei, und man hörte sie auf dem Weg von ihrer Wüstenquelle ins Berginnere leise durch Filter und Leitbleche strömen.

Chuck wünschte, es wäre nicht so steril. Er durfte morgens und abends die Plattform besuchen, von der man einen fantastischen Blick auf die von einem Gletscher geformte Schlucht und die mit Wüstensalbei bedeckten Hügel hatte. Wenn das Licht im richtigen Winkel fiel, konnte er in der Nähe einen Bachlauf in der Sonne glitzern sehen oder die schneebedeckten Kämme eines Gebirgszugs im Südwesten erkennen. Die Luft draußen war von großer Reinheit – ein trockenes, weinähnliches Aroma, das äußerst angenehm war und im direkten Gegensatz zu der konservierten Luft stand, die er drinnen den ganzen Tag einatmete. Chuck wünschte, man würde ihm erlauben, da draußen spazieren zu gehen, aber das hatten ihre Gastgeber nicht im Angebot. Er verschaffte sich Bewegung, indem er in dem ausgedehnten Labyrinth der Korridore umherlief, mit denen die verschiedenen Teile im Reich der Wohltäter verbunden waren (so nannten sie sich selbst, und die ganze Anlage hieß schlicht »das Zentrum«). Oder er trainierte auf einem Crosstrainer in dem Fitnessstudio im Erdgeschoss.

Ihr Labor – das sie als New Forward Kinetics bezeichneten (oder NeFK in der von Akronymen geprägten Sprache ihres Roboterspezialisten Daisuke Kobayashi) – war ein Traum aus Edelstahl, Plexiglas und hellem Quarz. Es war mehr oder weniger der – geglückte – Versuch, die Arbeitsbereiche nachzubauen und zu erweitern, die sie in ihrer ursprünglichen Einrichtung zurückgelassen hatten. Im zentralen Bereich des Labors hätte Dice ein Team aus zwanzig Roboteringenieuren beschäftigen können, wenn ihm so viele zur Verfügung gestanden hätten. Es gab Werkzeugregale und Arbeitstische – alles, was er in der vorherigen Werkstatt gehabt hatte, und noch mehr. Bis auf rot leuchtende Schilder mit der Aufschrift AUSGANG über den Stahltüren.

An einem Ende des Raums befand sich ein Testbereich mit einer großen, quadratischen Trainingsmatte für Chen Lanfen, einer Reihe von Maschinenstellplätzen – zum Teil bereits mit Roboterarmen und Objekten ausgestattet – und einem Atelier für Mini. Am anderen Ende ballten sich Computerarbeitsplätze, von denen nur zwei von Chuck und seinem Protegé Eugene benutzt wurden. Der Raum war umgeben von mehreren Büros, die ein wenig Privatsphäre boten, auch wenn die Wände unten durchscheinend und oben durchsichtig waren, denn wenn man die Plexiglastüren schloss, waren sie praktisch schalldicht.

Die Welt, die sich Chuck mit seinen Kollegen und Freunden (er hatte längst aufgehört, sie als »Angestellte« zu betrachten) teilte, war begrenzt, geschützt und sorgsam überwacht. Solange er tief in seiner Arbeit an menschlicher Kinetik steckte, fühlte es sich beinahe normal an. Arbeit hatte diese Wirkung – sie gab ihm etwas, worauf er seine Sinne und Gedanken richten konnte, sodass er nicht darüber nachdachte, was aus seinem Haus, seinen Möbeln und seinem Garten geworden war, von den Vorgängen in und um einen Berg auf der anderen Seite des Kontinentes ganz zu schweigen. Zumindest kümmerten sich die Wohltäter um einige praktische Belange – er wusste zum Beispiel, dass sie die Raten für sein Haus aus ihren offenbar sehr tiefen Taschen bezahlten. Und was die übrigen Mitglieder seines Teams anging, so waren sie alle Mieter. Man hatte ihre Wohnungen geräumt und ihre Besitztümer entweder an diesen Ort geschafft (wo immer dieser Ort auch war) oder eingelagert.

Außer bei Mini.

Er warf einen Blick zu ihr hinüber. Sie vollführte gerade eine Reihe anmutiger Tanzbewegungen, die eine Schar zierlicher regenbogenfarbener Elfen erscheinen ließen, als hätte sie sie aus der offenen Hand geschüttelt. Diese scheinbar mühelose Art, sich die ZetaWellen ihres beweglichen Verstands nutzbar zu machen, hatte ihr den liebevollen Titel »Schmetterlingszauberin« eingebracht. Er wurde Eugene zugeschrieben, fasste aber die Empfindungen der gesamten Gruppe für Mini treffend zusammen.

Minerva Mause hatte in einem Studentenwohnheim gelebt, als Kristian Lorstad das Team und Chuck aus der Gefangenschaft durch eine zwielichtige paramilitärische Organisation namens Deep Shield gerettet hatte. Mit einundzwanzig war sie noch eng mit ihren Eltern verbunden und verbrachte die Sommer zu Hause. Minervas Umzug zu regeln, hatte den Wohltätern die größten Schwierigkeiten bereitet, aber zugleich zweifelsfrei bewiesen, dass nicht nur ihre finanziellen Mittel schier unerschöpflich waren. Für ihre Familie, ihre Freunde und Professoren pausierte Mini für ein Semester, um bei Forward Kinetics – dem Unternehmen, bei dem sie jobbte – Forschung zu betreiben, wofür sie eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben musste. Oberflächlich betrachtet war es verrückt, weil sie ihrem Abschluss so nahe war. Aber dieser Job, diese »Zeta-Sache«, war der Grund, warum sie überhaupt studierte. Sie war eine Wegbereiterin für eine neuartige Form menschlichen Ausdrucks. Sie gehörte zur ersten Welle, und sie brauchte dafür zunächst keinen Abschluss, das College konnte warten. Für ihre Tätigkeit würde sie auch viel auf Reisen sein, ihre Familie würde Postkarten von verschiedenen Orten bekommen. Was dazu beitrug, diese Geschichte zu verkaufen, war der Umstand, dass ihr Umfeld bereits erlebte, wie dieser Job, von dem sie nie sprach, und dieser Freund, den nie jemand zu Gesicht bekam, sie immer mehr in Anspruch nahmen. Es war verständlich, wenn nur hin und wieder eine EMail kam. Chucks Familie und ihre eigene waren seit Jahrzehnten befreundet. Ihre Eltern vertrauten darauf, dass alles mit rechten Dingen zuging.

Dieses Vertrauen lastete schwer auf Chuck. Zum x-ten Mal wünschte er sich, er hätte Mini nicht bei Forward Kinetics mitmachen lassen. Er versuchte, seine nutzlosen Schuldgefühle beiseitezuschieben, indem er sich eine zeitlose Allegorie von Dschalal ad-Din Rumi in Erinnerung rief: Der arme, verrückte Majnun wird, getrennt von seiner geliebten Layli, von Nachtwächtern durch die Stadt verfolgt und verflucht ihre Herzlosigkeit ... bis seine wilde Flucht ihn genau in den Garten führt, in dem Layli sich aufhält. Wenn man das Ende eines Prozesses, so lehrte das Gedicht, bereits an seinem Anfang sehen könnte, hätte man ein vollkommen anderes Verständnis von seiner Bedeutung.

In diesem Geiste versuchte Chuck mit unterschiedlichem Erfolg die Rolle zu verstehen, die Kristian Lorstad und die Geheimorganisation, die er vertrat, in seinem Leben und dem Leben seiner Kollegen spielten. Dennoch war er nicht nur dankbar, sondern auch verstört gewesen, als er sein geräumiges Zimmer im Zentrum betreten hatte und all seine Kleidung und seine persönliche Habe vorfand – einschließlich seiner gesamten Bibliothek, seiner Filmsammlung und seines privaten Computers. Alles war von seinem Haus in Silver Springs, Maryland, hierhergeschafft worden. Aus Gesprächen mit seinem Team wusste er, dass die anderen ähnlich reagiert hatten.

»Sie haben sogar den kleinen Eichhörnchen-Roboter, an dem ich zu Hause herumgebastelt habe, auf meiner Werkbank ausgelegt«, hatte Dice ihm erzählt. »Sämtliche Teile, alle Werkzeuge bis hin zur kleinsten Schraube – genau so zurechtgelegt, wie ich es zurückgelassen hatte, nur hier.«

Und das war die Frage, die immer noch im Raum stand: wo »hier« eigentlich war. Sie wussten es nach wie vor nicht, und Lorstad verriet nur, dass sie sich »irgendwo im Westen der Vereinigten Staaten« befanden.

Bei Mini hatte diese erstaunliche Umsiedlung Gemälde, Zeichnungen und kleine Skulpturen aus ihrer Ecke im Atelier der Kunstakademie betroffen. Bei Lanfen waren es ihre Trainingsmatten und ihre Sammlung von Selbstverteidigungswaffen gewesen, bei Eugene sein privater Laptop und seine Science-Fiction- und Fantasy-Literatur sowie seine Fachbücher.

Chuck hatte die Aufmerksamkeit, die ihre Wohltäter diesen Dingen schenkten, als Geste des Respekts und als Zeichen der Wertschätzung aufgefasst, aber es hatte auch den Eindruck bei ihm hinterlassen, dass ihre Umsiedlung keine kurzfristige Angelegenheit war. Ihr »Wir wollen euch nichts Böses« konnte nur vorgetäuscht sein. Hätte ihr Schicksal in den Händen der verbrecherischen Geheimorganisation gelegen, die sich Deep Shield nannte, so wären sie vermutlich für immer verschwunden. Bei den Wohltätern konnte man es nicht sagen. Sie waren ein Rätsel, das in ein Geheimnis verpackt war, oder wie dieses Churchill-Zitat ging. Chuck hatte sich in der vergangenen Woche oft gefragt, ob sein verzweifelter Anruf bei Kristian Lorstad sie nicht vom Regen in die Traufe gebracht hatte.

»Dr. Brenton.«

Chuck blickte über seinen Monitor im gemeinsamen Hauptlabor hinweg und sah Lorstad vor sich stehen und ihn beobachten. Wenn man vom Teufel spricht. Es war unheimlich, wie unauffällig und geräuschlos der Mann einen Raum betreten konnte. Er verströmte eine Aura der Milde und Ruhe, aber seine hellen Augen waren flink und scharf, und wirklich nichts entging ihnen.

»Haben Sie noch weiter über meine Frage nachgedacht?«, fragte er.

»Ich habe ehrlich gesagt an kaum etwas anderes gedacht, seit Sie mir die Frage gestellt haben.« Chuck warf einen Blick auf die MRTAufnahme von Mini, die er studiert hatte.

Lorstad kam um Chucks Arbeitstisch herum und warf einen Blick über seine Schulter. »Das ist Mini, ja.« Es war keine Frage.

»Ja.«

»Mhm. Das war, als sie ihre Elfen manifestiert hat.« Er zeigte auf den Bildschirm. »Interessant, wie sich die Aktivität über die Rezeptoren auszubreiten scheint, als ob ...«

»Als würde das Zeta-Muster in einem Feld erzeugt werden statt an einem bestimmten Ort?«, führte Chuck den Gedanken zu Ende. »Ja, sehr.«

Lorstad setzte sich neben Chuck an die Werkbank. »Fällt Ihnen angesichts dieser immer umfassenderen Aktivität etwas hinsichtlich der Formel zur Erzeugung von Zeta-Wellen ein?«

Chuck verzog das Gesicht. Er hasste – nein, das war zu stark –, er misstraute Lorstads Streben nach Formeln. Es erinnerte ihn zu sehr an seinen vormaligen Partner, den MITMathematiker Matt Streegman.

Mein falscher, manipulativer Partner, der immer noch in den Fängen von Deep Shield ist ... falls sie ihn nicht schon lange vorher in der Tasche hatten.

Aber Matt und Deep Shield waren – vermutlich – Tausende von Meilen entfernt, und Lorstad war direkt neben ihm, deshalb konzentrierte er sich auf die unmittelbare ...

Bedrohung? Ist das der richtige Ausdruck? Wie auch immer, er war vorsichtig in seiner Nähe.

»Dazu fällt mir ein, dass jede Formel, zu der ich möglicherweise gelange, mehr beinhalten muss, als einfach nur diesen oder jenen Teil des Gehirns zu stimulieren.«

»Das versteht sich von selbst, Doktor«, sagte Lorstad nachsichtig. »Wir haben eine Formel für ein solches Verfahren. Aber sie hat ihre Grenzen.«

Chuck wandte den Kopf und sah ihn an. »Sie meinen, die Wohltäter haben ein Verfahren? Davon haben Sie früher schon gesprochen. Können Sie etwas konkreter werden?«

Lorstad betrachtete ihn einen Moment, lange genug, dass Chuck dachte, er würde die Frage nicht beantworten.

Dann schienen seine Gedanken wie von weit her zurückzukehren. Er holte tief Luft und sagte: »Das kann ich. Ich denke sogar, ich werde es Ihnen zeigen. Ihnen allen.«

Er sah über die Schulter zu den anderen Personen im Labor. Mini tanzte in einer Wolke surrealer Schmetterlinge, Vögel und Elfen. Lanfen absolvierte eine Reihe von Kung-Fu-Bewegungen, bei denen sie ihre Körperbeherrschung durch ihre kinetischen Talente ergänzte, sodass sie zu schweben schien, als wäre die Schwerkraft geringer als normal für sie. Eugene saß an seinem Laptop und verglich EEG-Resultate mit MRT-Resultaten, während Dice und sein geliehener Assistent einen Roboter zusammenbauten, mit dem Lanfen arbeiten konnte.

Dice blickte von seiner Werkbank auf. »Was ist mit uns allen?« Er sah abgespannt aus, seine Haut mehr grau als golden. Von ihnen allen hatte er am meisten zurückgelassen: seine Verlobte Brenda. Sie befand sich noch in der Außenwelt, und auch wenn Lorstad ihm wiederholt versichert hatte, dass sie wohlauf sei, misstraute Dice genau wie Chuck jedem, der über die Macht, die Mittel und die Kontakte verfügte, die nötig waren, um das zu schaffen, was Lorstad in den letzten anderthalb Wochen geschafft hatte.

Gebranntes Kind scheut das Feuer.

»Ich muss Ihnen allen etwas zeigen, was Ihnen hoffentlich zu verstehen hilft, warum Ihre Arbeit auf dem Gebiet der Kinetik so wichtig für uns und den Rest der Menschheit ist«, sagte Lorstad. »Bitte kommen Sie mit.«

Dice schaute skeptisch drein, deshalb nickte ihm Chuck aufmunternd zu, obwohl ihm selbst nicht unbedingt wohl in seiner Haut war. Aber alles, was wir jetzt herausfinden, wird uns nur helfen, zu verstehen, was zum Teufel hier vor sich geht. Er setzte sich in Bewegung, um Kristian zu folgen.

Lorstad führte sie aus ihrem Labor in die riesige Haupthalle der unterirdischen Einrichtung. Natürlich hatte Eugene sie schon bald nach ihrem Eintreffen die Halle des Bergkönigs getauft. Es war ein lang gestreckter, höhlenartiger Raum, dessen hell beleuchtete Fläche von rund zwei Dutzend angenehmen, aber merkwürdigen Menschen bevölkert war, die an Computern arbeiteten. Laut Lorstad waren sie entsprechend ihrem Fachgebiet oder ihrer Aufgabe in Gruppen eingeteilt. Über ihren Terminals gab es große LED-Schirme an den gewölbten Wänden, sie zeigten Karten und Informationen über Orte rund um die Welt, die von den Wohltätern, aus welchen Gründen auch immer, beobachtet wurden.

Von diesen Orten kannten Chuck und seine Kollegen nur den gelben Fleck nahe der Ostküste, eine ebenso in einem Berg versteckte Einrichtung, die bis vor Kurzem Deep Shield gehört hatte. Jetzt wurde sie von den drei mächtigsten Personen auf dem Planeten besetzt – Sara Crowell, Timothy Desmond und Mikhail Yenotow. Eine Architektin, ein Spieleentwickler und ein Bauingenieur. Zumindest waren sie das einmal gewesen, denn jetzt waren sie ... mehr.

Menschen, die schreckliche Dinge tun konnten, wenn sie es sich in den Kopf setzten – wortwörtlich.

Wie Lanfen und Mini waren sie Zetas – Menschen, die ihre Gehirne dazu trainiert hatten, Zeta-Wellen zu produzieren und diese kinetischen Impulse zur Beeinflussung ihrer Umwelt zu nutzen. Bislang hatten sie Deep Shield aus deren eigenem Stützpunkt verjagt, alle Militärflugzeuge weltweit am Starten gehindert und damit gedroht, im Namen des Weltfriedens weitere Dinge zu tun. Wie immer ihre Pläne aussahen, es war klar, dass nur eine andere Gruppe ähnlich talentierter und fähiger Individuen es mit ihnen aufnehmen konnte.

Chuck wies das Szenario von sich, wonach sie angeblich beabsichtigten, die Welt zu zerstören. Er kannte sie; er hatte sie trainiert. Tim war unsozial und ein Einzelgänger, aber Sara und Mike waren intelligente, moralisch empfindende Menschen. Sicher, sie hatten Deep Shield mit Gewalt aus dem Berg vertrieben, aber hatten sie eine andere Wahl gehabt? Sie wollten sich nicht versklaven lassen, und Chuck, der selbst ans andere Ende des Landes geflohen war, respektierte das. Aber es stellte trotzdem ein Problem dar, dass zwei Männer und eine Frau die Fähigkeit besaßen, die ganze Welt in Geiselhaft zu nehmen.

Er war überzeugt, die Lösung für dieses Problem bestand darin, nach Pennsylvania zu fahren und mit den Zetas Kontakt aufzunehmen. Er musste nur noch Lorstad und seine Partner davon überzeugen.

Lorstad führte seine Gäste zum Ende der großen zentralen Halle, wo es drei Aufzüge gab. Sie betraten den linken und fuhren nach unten. Chuck versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn das erschreckte. Er hatte angenommen, das Stockwerk mit ihrem Labor sei bereits das unterste der Einrichtung. Er wandte den Kopf und stellte fest, dass Lanfen und Dice ihn ansahen. Offenbar war es ihnen ebenfalls aufgefallen. Eugene und Mini schienen nur Augen füreinander zu haben.

»Habt ihr kein Zuhause?«, murmelte Dice, und Chuck hätte zum ersten Mal seit Tagen beinahe gelächelt.

Lorstad reagierte natürlich nicht einmal. Er ging einfach weiter.

»Der Bereich, den Sie gleich betreten, ist außer für eine Handvoll Leute von unserem Personal tabu. Dabei muss es bleiben.«

»Wie haben Sie den Aufzug dazu gebracht, abwärts zu fahren?«, fragte Dice. »Es gibt keinen entsprechenden Knopf.« Lorstad sah den Roboteringenieur bedeutungsschwer an und zog die hellen Augenbrauen in die Höhe. »Rechnen Sie es sich selbst aus«, besagte der Blick.

(Continues…)


Excerpted from "Die Gottesformel"
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Copyright © 2017 Patrick Hemstreet.
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