Du bist alles: Die Vorgeschichte von Kara und Cameron aus »Du bist mein Feuer«

Die Vorgeschichte von Kara und Cameron aus »Du bist mein Feuer«

Seit dem Zusammentreffen mit ihr bin ich dieser temperamentvollen Frau verfallen. Nie zuvor habe ich so empfunden. Ich brauche sie wie die Luft zum Atmen. Aber wir können nicht zusammen sein. Auch wenn ich in Karas Augen dasselbe verzehrende Feuer entdecke, das auch in mir lodert. Egal, wie sehr ich mich danach sehne, sie zu berühren - ich muss mich von Kara fernhalten. Denn es gibt Dinge aus meiner Vergangenheit, die sie nicht über mich weiß, die sie nie erfahren soll. Dinge, vor denen ich sie schützen muss. Und wenn ich erneut schwach werde, ist alles um uns herum verloren.

»Mit ihrem neuen Roman und einer Protagonistin, die mit frechem, schlagfertigen Mundwerk ausgestattet ist, gewinnt Isabelle Ronin die Leserin sofort für sich.«
EKZ Bibliotheksservice

»Langsam und gefühlvoll baut sich die Beziehung zwischen Caleb und Veronica auf, die genauso süß wie zerbrechlich ist.«
Romantic Times Book Reviews über »Du bist mein Feuer«

»Ich habe diese Geschichte so sehr gewollt.« Leserstimme auf Wattpad

»Isabelle, du bist unglaublich.« Leserstimme auf Wattpad

»Ich liebe diese Geschichte einfach!« Leserstimme auf Wattpad

1129931242
Du bist alles: Die Vorgeschichte von Kara und Cameron aus »Du bist mein Feuer«

Die Vorgeschichte von Kara und Cameron aus »Du bist mein Feuer«

Seit dem Zusammentreffen mit ihr bin ich dieser temperamentvollen Frau verfallen. Nie zuvor habe ich so empfunden. Ich brauche sie wie die Luft zum Atmen. Aber wir können nicht zusammen sein. Auch wenn ich in Karas Augen dasselbe verzehrende Feuer entdecke, das auch in mir lodert. Egal, wie sehr ich mich danach sehne, sie zu berühren - ich muss mich von Kara fernhalten. Denn es gibt Dinge aus meiner Vergangenheit, die sie nicht über mich weiß, die sie nie erfahren soll. Dinge, vor denen ich sie schützen muss. Und wenn ich erneut schwach werde, ist alles um uns herum verloren.

»Mit ihrem neuen Roman und einer Protagonistin, die mit frechem, schlagfertigen Mundwerk ausgestattet ist, gewinnt Isabelle Ronin die Leserin sofort für sich.«
EKZ Bibliotheksservice

»Langsam und gefühlvoll baut sich die Beziehung zwischen Caleb und Veronica auf, die genauso süß wie zerbrechlich ist.«
Romantic Times Book Reviews über »Du bist mein Feuer«

»Ich habe diese Geschichte so sehr gewollt.« Leserstimme auf Wattpad

»Isabelle, du bist unglaublich.« Leserstimme auf Wattpad

»Ich liebe diese Geschichte einfach!« Leserstimme auf Wattpad

11.99 In Stock
Du bist alles: Die Vorgeschichte von Kara und Cameron aus »Du bist mein Feuer«

Du bist alles: Die Vorgeschichte von Kara und Cameron aus »Du bist mein Feuer«

Du bist alles: Die Vorgeschichte von Kara und Cameron aus »Du bist mein Feuer«

Du bist alles: Die Vorgeschichte von Kara und Cameron aus »Du bist mein Feuer«

eBook1. Auflage (1. Auflage)

$11.99 

Available on Compatible NOOK devices, the free NOOK App and in My Digital Library.
WANT A NOOK?  Explore Now

Related collections and offers


Overview

Die Vorgeschichte von Kara und Cameron aus »Du bist mein Feuer«

Seit dem Zusammentreffen mit ihr bin ich dieser temperamentvollen Frau verfallen. Nie zuvor habe ich so empfunden. Ich brauche sie wie die Luft zum Atmen. Aber wir können nicht zusammen sein. Auch wenn ich in Karas Augen dasselbe verzehrende Feuer entdecke, das auch in mir lodert. Egal, wie sehr ich mich danach sehne, sie zu berühren - ich muss mich von Kara fernhalten. Denn es gibt Dinge aus meiner Vergangenheit, die sie nicht über mich weiß, die sie nie erfahren soll. Dinge, vor denen ich sie schützen muss. Und wenn ich erneut schwach werde, ist alles um uns herum verloren.

»Mit ihrem neuen Roman und einer Protagonistin, die mit frechem, schlagfertigen Mundwerk ausgestattet ist, gewinnt Isabelle Ronin die Leserin sofort für sich.«
EKZ Bibliotheksservice

»Langsam und gefühlvoll baut sich die Beziehung zwischen Caleb und Veronica auf, die genauso süß wie zerbrechlich ist.«
Romantic Times Book Reviews über »Du bist mein Feuer«

»Ich habe diese Geschichte so sehr gewollt.« Leserstimme auf Wattpad

»Isabelle, du bist unglaublich.« Leserstimme auf Wattpad

»Ich liebe diese Geschichte einfach!« Leserstimme auf Wattpad


Product Details

ISBN-13: 9783955769062
Publisher: MIRA Taschenbuch
Publication date: 02/01/2019
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 285
File size: 2 MB
Language: German

About the Author

Isabelle Ronin ist eine kanadische Autorin aus Winnipeg, Manitoba. Seit ihrem enormen Erfolg auf Wattpad -- ihre Geschichte wurde über 150 Millionen Mal -- haben sich mehrere große Verlage weltweit die Rechte an dem Roman gesichert.

Read an Excerpt

CHAPTER 1

Kara

Ich war drauf und dran, einen großen Fehler zu begehen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass das passierte, würde aber auch nicht das letzte Mal sein. Sämtliche Gründe, die dagegensprachen, waren mir sonnenklar. Auch der Schmerz, der sich zwangsläufig aus dem ergeben würde, was ich im Begriff war zu tun, war mir mehr als vertraut, doch das hielt mich nicht davon ab.

Ich senkte die Lider, zählte im Stillen bis drei und schnupperte ausgiebig. Dann nahm ich einen Bissen der superkäsigen vegetarischen Lasagne, die es einmal in der Woche in der Mensa gab.

»Mhhh.« Ich seufzte hingebungsvoll und genoss den cremigen, salzigen, süchtig machenden Käsegeschmack in meinem Mund. Die weichen Nudeln. Das war meine Belohnung dafür, dass ich mich in dieser Woche so mustergültig verhalten hatte, und ich verdiente ...

»Warum tust du dir das an?«

Ich machte die Augen wieder auf. Meine beste Freundin Tala stand vor mir, in ihrer vollen Größe von knapp einem Meter fünfzig und mit einem enttäuschten Ausdruck im hübschen Gesicht. Sie legte ihre Bücher auf den Tisch, warf ihre Tasche auf den Boden und setzte sich.

Ich grinste und schob mir einen weiteren Bissen in den Mund.

»Du bist laktoseintolerant«, erinnerte sie mich überflüssigerweise und schaute mir beim genießerischen Kauen zu.

Ich leckte mir den warmen Käse von den Lippen und stöhnte.

»Ich hatte einen beschissenen Vormittag bei der Arbeit, deshalb belohne ich mich mit dieser käsigen Perfektion.«

»Ich weiß, dass du jetzt glücklich bist.« Sie öffnete ihre Handtasche und holte eine quadratische, über und über mit Bildern süßer Kätzchen beklebte Plastikbox heraus. Der Duft von Kräutern stieg auf, als sie ihr Lunchpaket öffnete. »Hast du vergessen, was beim letzten Mal in Professor Balajadias Seminar passiert ist?«

Angewidert verzog ich das Gesicht. »Ich habe die Tabletten genommen.«

Sie schüttelte den Kopf und nahm aus ihrer Tasche eine Serviette, in die Löffel und Gabel eingewickelt waren – sie benutzte stets beides beim Essen. »Du weißt doch, dass die bei dir nicht wirken.«

Ich warf ihr einen finsteren Blick zu. »Du verdirbst mir gerade den ganzen wundervollen Augenblick. Und willst du das da nicht erst in der Mikrowelle aufwärmen?« Ich zeigte mit meiner Gabel auf ihre Lunchbox. Heute gab es Reis Adobo.

Sie sah mich verlegen an. »Und angezeigt werden? Nein danke.«

Ich verdrehte die Augen. Um ihr zu zeigen, wie gern ich sie habe, verschob ich das romantische Date mit meiner Lasagne, schnappte mir ihre Lunchbox und ging schnurstracks zur Mikrowelle. Davor standen nur drei Leute Schlange. Jackpot.

Talas Mom bereitete ihr immer das Mittagessen zu, meist Reis und Fleisch. Wurde es in der Mikrowelle aufgewärmt, erfüllte der durchdringende Duft den ganzen Raum. Ich weiß noch, wie sich die Leute beim ersten Mal, als sie ihr Essen in der Campus-Mensa aufwärmte, darüber beschwerten, dass der Geruch nicht mehr aus der Kleidung herausging. Daher hat sie es nie wieder gemacht.

Aber das hier war ja schließlich die Mensa. Wo sonst sollte sie ihr Essen aufwärmen? In der Sonne? Ich wollte nicht, dass sie wegen ihres Lunches ein schlechtes Gewissen hatte. Die Leute mussten sich einfach damit abfinden.

Ich habe Tala als Studienanfängerin auf dem College kennengelernt. Wir hatten denselben Wirtschaftskurs belegt. Eine Kommilitonin lästerte fies über Talas Figur, hielt ihr vor, sie sei übergewichtig. Ich reagierte angemessen auf diese Frechheit. Zwei Jahre später sind wir immer noch Freundinnen, es muss also was Echtes sein. Jedenfalls ist sie einer der besten Menschen auf diesem Planeten.

Als ich an der Reihe war, stellte ich ihr Essen für zwei Minuten in die Mikrowelle. Dreißig Sekunden später roch alles nach Gewürzen. Ich konnte das Gemurre in meinem Rücken hören und warf einen herausfordernden Blick hinter mich. Sollten sie ruhig wagen, etwas zu sagen.

Da sie schwiegen, drehte ich mich wieder um und starrte die Scheibe der Mikrowelle an. Nachdem die zwei Minuten um waren, riss ich die Tür auf, als hinge mein Leben davon ab. Ich hasste den Klingelton.

Warum konnten die kein einzelnes Piepen dafür verwenden? Oder meinetwegen einen netten eingängigen Song?

Ich drückte die Taste, um den Timer wieder auf Null zu stellen, zog meine Ärmel über meine Hände, um mir nicht die Finger an der Tupperdose zu verbrennen, und kehrte an meinen Tisch zurück.

»Es ist zwar nicht dein Gaspard Ulliel«, neckte ich sie; Tala ist besessen von dem Typen, »aber genieße es trotzdem.«

Sie lachte. »Schon gut, es sei dir verziehen.« Vorsichtig öffnete sie die Essensbox. »Weißt du noch, dieser süße Architekturstudent, von dem ich dir erzählt habe? Wir sind uns heute Morgen in der Bibliothek begegnet. Er hat mich angesehen«, berichtete sie. »Ich glaube, wir können zusammen Babys kriegen.«

»Oh, wirklich?« Ich blickte sie skeptisch an. »Wie mit dem angehenden Krankenpfleger, den du in Vegas heiraten wolltest?«

Sie lachte und warf ein Reiskorn nach mir.

Die Mensa füllte sich jetzt rasch. Die Neuankömmlinge schauten zu unserem Tisch herüber und versuchten abzuschätzen, wie lange wir noch hier sitzen würden, bevor sie unseren Platz haben konnten. Ich stellte mit einem von ihnen Blickkontakt her, und mein Lächeln sagte: Ich fühle mit dir.

»Man sollte meinen, dass sie uns mit den unchristlichen hohen Studiengebühren, die wir bezahlen, ein Raumschiff als Mensa bereitstellen könnten.« Ich betrachtete den wackligen Tisch und die orangefarbenen Kunststoffstühle abschätzend.

»Aber echt. Und dazu schnucklige Alien-Kellner.« Sie nahm einen Löffel Reis. »Du weißt schon – Raumschiffe? Aliens? Nur dass es sich in unserem Fall um sexy Aliens handelt«, fügte sie grinsend hinzu. Früher hat sie mir immer angeboten, ihr Essen mit mir zu teilen, bis ich ihr erklärte, dass ich kein Fleisch esse. »Wie gefällt es dir eigentlich, wieder auf dem College zu sein?«

»Gut«, antwortete ich.

Geld war nach wie vor ein Problem in unserem Haushalt, weshalb ich das College ein gutes Jahr lang unterbrochen hatte, um Dad finanziell zu unterstützen. Die finanzielle Situation wurde durch meine leidenschaftliche Liebe zu Klamotten und Make-up nicht unbedingt besser, doch ich kannte meine Prioritäten.

Ich hatte zwei Teilzeitjobs und einen Vollzeitjob: Unter der Woche saß ich am Empfangstresen unserer Autowerkstatt, die mein Dad und mein jüngerer Bruder führten, am Wochenende an der Kasse eines Coffeeshops, und Vollzeit arbeitete ich in einem Pflegeheim. Letzteres hatte ich aufgeben müssen, sowie ich mein Studium wiederaufnahm. Doch gelegentlich machte ich dort noch ein paar Schichten.

»Es ist schon eine gewisse Umstellung«, räumte ich wahrheitsgemäß ein und überlegte, ob ich meinen Teller ablecken sollte. »Doch ich werde mich daran gewöhnen. Ich habe eines der Wahlfächer für Fortgeschrittene belegt, die sie hier für Studenten ab dem dritten Semester anbieten.«

Mir kam es so vor, als hätte das Semester gerade erst begonnen und ich noch wahnsinnig viel aufzuholen. Ich hatte nichts gegen das College, allerdings zählte Studieren nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Manche Menschen wissen von Anfang an, was sie im Leben machen wollen. Na, herzlichen Glückwunsch! Ich kann euch nicht leiden.

Aber ich verneige mich vor euch, um ehrlich zu sein.

Ich jedenfalls hatte nicht die leiseste Ahnung, was ich aus meinem Leben machen sollte ... zumindest noch nicht. Deshalb hatte ich wie jede unentschlossene Möchtegern-Collegestudentin Betriebswirtschaft belegt. Mit einem solchen Abschluss würde ich viele Möglichkeiten haben.

»Das ist echt großartig, wirklich.« Tala kaute auf ihrer Lippe.

Ich beobachtete sie ein paar Sekunden. Ich wusste, was kommen würde. Sie war ein selbst ernanntes Medium.

Ich glaubte nicht an solche Dinge, doch ich glaubte auch nicht nicht daran. Feststand allerdings, dass ich kein besonders geduldiger Mensch war, daher fragte ich sie auf den Kopf zu: »Was ist los?«

Sie legte Löffel und Gabel hin. Hm. Offenbar war es ernst. »Hast du ... heute jemand Neues kennengelernt?«

»Jemanden, der nicht blöd ist?« Ach egal, man lebt nur einmal. Ich leckte meinen Teller blitzblank. »Nee.«

»Kar!« Sie lächelte schon wieder.

Zufrieden wischte ich mir den Mund mit einer Serviette so anmutig wie möglich ab, lehnte mich zurück und tätschelte mir den vollen Bauch. »Werde ich im Lotto gewinnen?«, fragte ich trocken.

So sehr ich auch nicht beziehungsweise nicht nicht an ihre seherischen Fähigkeiten glaubte – falls sie überhaupt welche besaß –, konnte ich doch der Chance, dass etwas Aufregendes geschehen würde, nicht widerstehen. Bisher war mein Leben nämlich so aufregend gewesen wie mein leeres Bankkonto.

Ich hatte nicht mal einen Freund gehabt.

Ich gehörte zum Club der geborenen Singles. Yeah.

»Er wird dich finden«, sagte sie nach einem Moment.

»Jetzt bist du mir unheimlich. Wer wird mich finden?«

Ihr Blick schien sich in der Ferne zu verlieren, als liefe in ihrem Kopf ein Film ab. »Du wirst ihn finden. Oder er wird dich finden. Da bin ich mir nicht sicher.«

»Der Typ, dem ich Geld schulde?« Ich riss Witze, aber meine Nackenhaare richteten sich auf. Und mein verräterisches Herz machte einen Hüpfer.

»Du wirst sehen« war alles, was sie noch meinte, bevor sie ihre Sachen zusammenpackte und zum nächsten Kurs aufbrach.

Ich konnte nicht viel auf ihre Worte geben. Manchmal passierte das, was sie prophezeite, und manchmal eben nicht. Es war, als würde man eine Stripperin fragen, ob es nächste Woche regnet oder nicht. Ihre Vorhersage wäre genauso zuverlässig wie meine.

Ich beschloss, zu vergessen, was sie gesagt hatte, und wischte schnell unseren Tisch ab, bevor ich mir meinen Rucksack schnappte. Im Nu hatten zwei Mädchen die freigegebenen Plätze erobert. Ich zeigte ihnen den erhobenen Daumen.

Mir blieb noch etwa eine Stunde bis zum nächsten Seminar, die ich im Aufenthaltsbereich meiner Fakultät überbrücken wollte.

Die Korridore bestanden aus einer Glasfront auf der einen Seite, die reichlich Sonnenlicht durchließ, und einer Reihe von Spinden auf der anderen. Studenten hockten auf dem Boden oder lehnten stehend an den schmalen roten Schränken und unterhielten sich über ihre erste Studienwoche oder das neueste Smartphone. Von Austauschstudenten wusste ich, dass Spinde im College nicht in allen Ländern üblich waren. Am Esther Falls College in Manitoba, Kanada, hatten wir welche. Ich schätzte mich glücklich.

Ich blieb abrupt stehen, als mir einfiel, dass ich ja einen Ausweis vorlegen musste, um Zugang zum Aufenthaltsbereich meiner Fakultät zu erhalten. Ich zog meinen Rucksack nach vorn und kramte darin nach dem Dokument, dann schaute ich unvermittelt hoch.

Sein Haar war dunkler als Luzifers Seele.

Es ringelte sich unterhalb seiner Wangen und reichte bis zum Hemdkragen.

Mein Verstand setzte aus. Ich konnte nur noch denken: Drehen die einen Film auf dem Campus?

Wer ist das?

Er ging weiter und bekam entweder gar nichts von meiner Gefühlsaufwallung mit, oder es interessierte ihn wirklich nicht. Sein Gang war selbstsicher, als gehöre ihm das verdammte College. Breite Schultern, lange Beine.

Sein Gesicht war das eines dunklen Erzengels.

Alles an ihm war schwarz – schwarzes Shirt, schwarze Jeans, schwarze Stiefel, schwarzer Rucksack. Umso heftiger traf mich der Schock, als ich in seine Augen sah.

Sie waren von einem durchdringenden Blau.

Es war nur ein kurzer Moment – ein sehr kurzer Moment – in dem sich unsere Blicke trafen.

Aber ich wusste es dennoch.

Der größte Fehler meines Lebens war nicht die Lasagne.

Sondern er.

CHAPTER 2

Cameron

»Shit.«

Ich schaute zum strahlenden Morgenhimmel rauf und schloss sofort die Augen, denn das grelle Sonnenlicht blendete mich. Ich versuchte ruhig zu bleiben. Zählte bis fünf. Funktionierte nicht. Ballte meine Hand zur Faust und biss mir auf die Fingerknöchel.

Im Schutzblech meiner Maschine war eine tiefe Delle.

Bei einer genaueren Untersuchung bemerkte ich noch weitere Kratzer überall an der Seitenverkleidung, und die Motorverkleidung war komplett ruiniert. Fahrerflucht, dachte ich zähneknirschend. Irgendwer oder irgendwas war gegen mein Bike gekracht, und wer immer das war, hatte sich immerhin die Zeit genommen, es hinterher wieder aufzustellen, bevor er vom Unfallort floh.

Vielen herzlichen Dank, Arschloch.

Ich kniete mich vor das Motorrad, strich sanft über die einst glatte Oberfläche, die jetzt völlig ramponiert war. Ich besaß dieses Gefährt schon so lange, dass es zu mir gehörte. Es war wie ein Kind für mich.

Jemand würde dafür bezahlen.

Langsam richtete ich mich auf, vor Zorn bebend. Als mein Handy klingelte, griff ich danach wie nach einer Rettungsleine.

»Ja?«

»Hey, Cam«, begrüßt mich Caleb.

»Hey.«

Ich bändigte meine Wut und versuchte, mich auf das zu konzentrieren, was er sagte.

»Ich hab total verpennt«, begann er und klang, als sei er gerade erst aufgewacht. »Heute ist doch nicht Samstag, oder?«

Ich gab meinem Drang nach, an den Schrammen zu reiben, in der Hoffnung, sie würden verschwinden. »Du bist vielleicht ein Genie.«

»Das hör ich ständig.« Er zögerte kurz. »Fährst du mich zum College?«

»Stirbst du?«

»Glaub nicht.«

Ich entdeckte einen Riss auf dem Ledersitz und atmete scharf aus. »Dann nein, ich werde dich nicht fahren.«

»Mein Motorrad ist in der Werkstatt.«

Wo meins auch bald sein würde.

Er räusperte sich. »Und meinen Wagen habe ich letzte Nacht vor dem Club stehen lassen. Hab heute Morgen ein Taxi genommen.«

Er klang schuldbewusst. Das hieß, er hatte wieder mal bei irgendeiner Frau geschlafen und sich anschließend ein Taxi nach Hause genommen, statt vorher sein Auto abzuholen.

»Ich habe meine Meinung geändert«, verkündete er gedehnt. »Ich sterbe tatsächlich und ...«

Was immer er sagen wollte, ging in einem Hupkonzert hinter mir unter. Ich drehte mich um und sah gerade noch, wie ein Honda Civic mit höllischem Tempo auf mich zugerast kam.

Mit einem Aufschrei sprang ich zur Seite und stieß dabei gegen mein Motorrad. Hilflos musste ich miterleben, wie es umkippte und auf den Boden krachte.

Dann hörte ich das Geräusch von Metall auf Stein.

Das war mein Seitenspiegel.

Ich riss entsetzt den Mund auf, brachte aber keinen Laut heraus.

Ich beobachtete, wie der Civic mit kreischenden Bremsen zwei Eingänge weiter zum Stehen kam. Er hielt ein paar Sekunden mit laufendem Motor und schoss dann zurück zu dem Haus, das neben meinem lag.

Ich spürte, wie ich mich körperlich für einen Kampf wappnete, und konnte die Wut bereits schmecken.

Dem Wagen entstieg eine große, schlanke kampfbereite Brünette. Sie trug eine Art Uniform – eine grüne Bluse, dazu eine Hose, und ihre langen Haare fielen ihr bis auf den Rücken. Sie marschierte zur Haustür und sah aus, als wollte sie irgendwem eine gepfefferte Predigt halten.

Sie presste ihren Finger auf den Klingelknopf, und da nach zehn Sekunden noch niemand aufgemacht hatte, fing sie an, mit den Fäusten gegen die Tür zu hämmern.

Hitzkopf, dachte ich unwillkürlich. Was für ein Hitzkopf.

Ich wohnte hier schon seit einigen Jahren, blieb aber meistens für mich und hielt mich besonders von meinen Nachbarn fern. Leute interessierten mich nicht. Warum das Leben unnötig verkomplizieren?

Ich hatte daher keine Ahnung, wer dort wohnte, war mir aber sicher, dass sie diese bedauernswerte Person glatt zum Frühstück verspeisen wollte.

Endlich wurde die Tür geöffnet, und ein alter gebrechlicher Mann mit Gehstock kam heraus. Er sah aus, als könnte ein Windstoß ihn umwerfen. Er trug ein kariertes Hemd, dazu Hosenträger und eine Boxershorts, als hätte er vergessen, seine Hose anzuziehen, bevor er an die Tür ging. Was angesichts der frühen Stunde nicht wirklich überraschend war.

Was in aller Welt konnte sie von dem armen alten Kerl wollen?

Ich sah ihr an, dass sie nicht erwartet hatte, dass er die Tür öffnen würde. Zögernd machte sie einen Schritt zurück. Ich konnte nicht hören, was sie redeten, doch sie schien sich zu entschuldigen. Und dann zeigte der alte Mann auf das Haus nebenan.

Offenbar hatte sie sich in der Adresse geirrt.

Ich musste lachen.

Mit zerknirschter Miene und gesenktem Haupt trat sie den Rückzug an. Als sie wieder aufschaute, hatte sich der Ausdruck in ihren Augen von schuldbewusst zu feurig gewandelt. Interessant.

Sie war groß und schlaksig, ohne Kurven. Ich konnte ihr Gesicht nicht deutlich erkennen, doch nach allem, was ich sah, war es eher unscheinbar: unauffällige Augen, kleine gerade Nase, blassrosa Lippen. Ihr Haar war allerdings etwas Besonderes: voll und glänzend, und im Sonnenlicht mischten sich honigblonde Strähnen unter das warme Braun.

Sie war nicht mein Typ, da war ich mir sicher. Warum also faszinierte sie mich dermaßen?

(Continues…)


Excerpted from "Du Bist Alles"
by .
Copyright © 2019 MIRA Taschenbuch in der HarperCollins Germany GmbH, Hamburg.
Excerpted by permission of HarperCollins Germany GmbH.
All rights reserved. No part of this excerpt may be reproduced or reprinted without permission in writing from the publisher.
Excerpts are provided by Dial-A-Book Inc. solely for the personal use of visitors to this web site.

From the B&N Reads Blog

Customer Reviews