Fighting to be Free - Nie so geliebt

Es ist Jamies letzte Chance auf ein normales Leben. Bisher war seine Existenz bestimmt von Armut und Gewalt. Frisch aus dem Gefängnis entlassen ist er voller guter Vorsätze. Doch so leicht entkommt man seiner Vergangenheit nicht. Dann begegnet er Ellie -- und sie verkörpert all das, wonach er sich sehnt. Die Anziehungskraft reißt sie beide mit. Jamie will alles tun, sich ihrer würdig zu erweisen, der Mensch zu werden, den Ellie lieben kann. Aber noch hat er ihr nicht die Wahrheit über seine dunklen Taten gestanden. Sind Ellies Gefühle stark genug, um bei ihm zu bleiben? Bei einem Mann, der das Leben eines anderen auslöschte …

"Packend, herzzereißend und ein umwerfender Held, der einen dahinschmelzen lässt."
Bestsellerautorin Sophie Jackson

Begeisterte Lesestimmen im Netz:

"Du wirst lachen, laut seufzen, dich vielleicht sogar aufregen … und bestimmt weinen. Sei drauf gefasst".
Leserstimme auf goodreads

"Wann kommt die Fortsetzung??? Ich kann nicht mehr länger warten."
Leserstimme auf Wattpad

"Diese Geschichte ist so anders als die anderen Geschichten, die ich bisher gelesen habe -- und das ist großartig! Ich liebe "Fighting to be Free"
Leserstimme auf Wattpad

"Er ist ein echter Beschützer. Ich will auch einen Jamie".
Leserstimme auf Wattpad

1125477676
Fighting to be Free - Nie so geliebt

Es ist Jamies letzte Chance auf ein normales Leben. Bisher war seine Existenz bestimmt von Armut und Gewalt. Frisch aus dem Gefängnis entlassen ist er voller guter Vorsätze. Doch so leicht entkommt man seiner Vergangenheit nicht. Dann begegnet er Ellie -- und sie verkörpert all das, wonach er sich sehnt. Die Anziehungskraft reißt sie beide mit. Jamie will alles tun, sich ihrer würdig zu erweisen, der Mensch zu werden, den Ellie lieben kann. Aber noch hat er ihr nicht die Wahrheit über seine dunklen Taten gestanden. Sind Ellies Gefühle stark genug, um bei ihm zu bleiben? Bei einem Mann, der das Leben eines anderen auslöschte …

"Packend, herzzereißend und ein umwerfender Held, der einen dahinschmelzen lässt."
Bestsellerautorin Sophie Jackson

Begeisterte Lesestimmen im Netz:

"Du wirst lachen, laut seufzen, dich vielleicht sogar aufregen … und bestimmt weinen. Sei drauf gefasst".
Leserstimme auf goodreads

"Wann kommt die Fortsetzung??? Ich kann nicht mehr länger warten."
Leserstimme auf Wattpad

"Diese Geschichte ist so anders als die anderen Geschichten, die ich bisher gelesen habe -- und das ist großartig! Ich liebe "Fighting to be Free"
Leserstimme auf Wattpad

"Er ist ein echter Beschützer. Ich will auch einen Jamie".
Leserstimme auf Wattpad

11.99 In Stock
Fighting to be Free - Nie so geliebt

Fighting to be Free - Nie so geliebt

Fighting to be Free - Nie so geliebt

Fighting to be Free - Nie so geliebt

eBook1. Auflage (1. Auflage)

$11.99 

Available on Compatible NOOK devices, the free NOOK App and in My Digital Library.
WANT A NOOK?  Explore Now

Related collections and offers


Overview

Es ist Jamies letzte Chance auf ein normales Leben. Bisher war seine Existenz bestimmt von Armut und Gewalt. Frisch aus dem Gefängnis entlassen ist er voller guter Vorsätze. Doch so leicht entkommt man seiner Vergangenheit nicht. Dann begegnet er Ellie -- und sie verkörpert all das, wonach er sich sehnt. Die Anziehungskraft reißt sie beide mit. Jamie will alles tun, sich ihrer würdig zu erweisen, der Mensch zu werden, den Ellie lieben kann. Aber noch hat er ihr nicht die Wahrheit über seine dunklen Taten gestanden. Sind Ellies Gefühle stark genug, um bei ihm zu bleiben? Bei einem Mann, der das Leben eines anderen auslöschte …

"Packend, herzzereißend und ein umwerfender Held, der einen dahinschmelzen lässt."
Bestsellerautorin Sophie Jackson

Begeisterte Lesestimmen im Netz:

"Du wirst lachen, laut seufzen, dich vielleicht sogar aufregen … und bestimmt weinen. Sei drauf gefasst".
Leserstimme auf goodreads

"Wann kommt die Fortsetzung??? Ich kann nicht mehr länger warten."
Leserstimme auf Wattpad

"Diese Geschichte ist so anders als die anderen Geschichten, die ich bisher gelesen habe -- und das ist großartig! Ich liebe "Fighting to be Free"
Leserstimme auf Wattpad

"Er ist ein echter Beschützer. Ich will auch einen Jamie".
Leserstimme auf Wattpad


Product Details

ISBN-13: 9783955766412
Publisher: MIRA Taschenbuch
Publication date: 06/12/2017
Series: Fighting to Be Free , #1
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 528
File size: 562 KB
Language: German

About the Author

Zunächst veröffentlichte Kirsty Moseley ihre spannenden und gefühlvollen Geschichten als E-Books im Selbstverlag – und konnte Millionen Leserinnen und Leser begeistern. Die Autorin aus Norfolk ist verheiratet und Mutter eines Sohnes. Eines der Geheimnisse ihrer Romane: Ein klein wenig ähneln fast alle ihre Helden ihrem Ehemann Lee. Natürlich nur in seinen besten Eigenschaften.

Read an Excerpt

Fighting To Be Free - Nie So Geliebt


By Kirsty Moseley

HarperCollins Germany GmbH

Copyright © 2017 MIRA Taschenbuch
All rights reserved.
ISBN: 978-3-95576-641-2


CHAPTER 1

Ich holte tief Luft, trat zögerlich über die Schwelle und verließ den Ort, an den ich nie wieder zurückkehren wollte. Das hatte ich mir geschworen. Ich war frei. Endlich. Nachdem ich über vier Jahre im Jugendgefängnis verbracht hatte, war ich frei, ganz neu anzufangen. Tief in meiner Tasche vergraben, damit ich es nicht verlieren konnte, trug ich knapp zweitausend Dollar bei mir – es war mein Lohn für den Küchendienst, den ich während meiner Haftzeit übernommen hatte. In der Tasche war außerdem die Adresse des Wohnheims, in dem mir mein Bewährungshelfer einen Platz besorgt hatte. Wenn ich es richtig verstanden hatte, handelte es sich um irgendeinen beschissenen Wohnblock, in dem verurteilte Verbrecher untergebracht wurden, die in die Gesellschaft wiedereingegliedert werden sollten.

Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, kriegte ich für einen winzigen Moment Panik, weil ich mir nicht sicher war, ob ich überhaupt frei sein wollte. Doch im nächsten Augenblick wurde mir bewusst, dass ich draußen war. Nicht an dem Platz, auf dem der tägliche Hofgang stattfand und der das einzige "Draußen" war, das ich in den letzten Jahren zu sehen bekommen hatte, sondern in der Freiheit. Die Januarsonne schien, und es gab keine Mauern, auf denen Stacheldraht gespannt war, sondern nur die offene, unverbaute Sicht auf eine Straße und ein Taxi, das ein paar Meter entfernt stand und offensichtlich darauf wartete, mich zu meiner neuen Unterkunft zu bringen. Nervöse Aufregung machte sich in mir breit.

Ich schlang mir die Tasche über die Schulter, in der sich meine gesamten Habseligkeiten befanden: ein paar Klamotten und ein Foto meiner kleinen Schwester Sophie. Während ich die ersten Schritte machte und das Tor hinter mir ließ, hämmerte mein Herz wie wild. Es fühlte sich komisch an, den Ort zu verlassen, der in den letzten Jahren mein Zuhause gewesen war. Ich wartete darauf, dass der Alarm ertönen und irgendjemand mich zu Boden werfen würde, um mich dann mit einem Schlagstock zu verprügeln. Aber es passierte nicht. Schnell ging ich zu dem wartenden Taxi. Ich blickte nicht zurück. Ich blickte nie zurück. Das hier war mein Neuanfang. Dieser Ort war meine Rettung gewesen, und ich hoffte, dass er mein Leben verändert hatte und mir nun zumindest eine Außenseiterchance ermöglichte. Ich wollte nicht zurück in das Leben, das ich geführt hatte, bevor das alles geschehen war. Ich konnte nicht länger so leben. Ich war fest entschlossen, alles zu ändern.

"Hey, Kid!", rief jemand, als ich gerade die Tür des Taxis öffnen wollte.

Ich drehte mich um. Mir stockte der Atem beim Anblick der vertrauten Gestalt, die aus einem glänzenden schwarzen Mercedes stieg, der ein Stück entfernt auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand.

"Ed?" Ich hatte den Mann nicht mehr gesehen, seit ich ins Gefängnis gekommen war. Und ich wollte ihn auch jetzt nicht sehen.

Ed lief herüber und umarmte mich. Schwungvoll haute er mir auf den Rücken. "Schön, dich wiederzusehen", begrüßte er mich fröhlich.

Ed hatte sich nicht verändert. Er war noch immer ein schmieriger Idiot in einem total übertriebenen Outfit. "Was machst du denn hier?", fragte ich und schaute mich nervös um. Ich wollte nicht dabei beobachtet werden, wie ich mich mit Leuten wie ihm unterhielt.

"Der Boss will dich sehen." Mit dem Kopf wies Ed zu dem Wagen, der ungefähr zehn Meter von dem Taxi entfernt parkte, in das ich so gern einsteigen wollte.

"Ich kann gerade nicht. Ich muss in meine neue Unterkunft fahren", entgegnete ich ablehnend und dachte fieberhaft über eine bessere Ausrede nach. Doch im Grunde wusste ich, dass es keinen Unterschied machte. Wenn Brett Reyes mich sehen wollte, dann würde er mich sehen – ob ich nun bei Bewusstsein war oder nicht.

Ed lächelte. "Der Boss will dich sofort sehen, Kid. Deine neue Unterkunft kannst du dir auch später noch anschauen." Er drehte sich um und ging zu seinem Auto, ohne sich noch einmal umzusehen.

Mein Blick verfinsterte sich. Ich hasste es, Kid genannt zu werden. So hatten sie mich genannt, während ich für Brett gearbeitet hatte. Das lag vermutlich daran, dass ich noch ein Kind gewesen war, als ich damit angefangen hatte. Meinen ersten Job für ihn erledigte ich mit elf – damals hatte ich einen unauffälligen Umschlag mit Geld durch das Fenster eines parkenden Polizeiwagens werfen sollen. Bestechungsgeld. Die Cops schauten einfach weg, wenn es um Bretts Geschäfte ging, und kriegten im Gegenzug dafür eine nette Belohnung. Perfekt.

Ich schloss die Augen und seufzte niedergeschlagen, ehe ich mich hinunterbeugte, ins Taxi blickte und den Fahrer bedauernd anlächelte. "Tut mir leid, ich brauche Sie doch nicht." Ich wartete nicht auf seine Antwort, knallte einfach nur die Tür zu und folgte Ed. Dann stieg ich auf den Beifahrersitz des Mercedes.

Ich fühlte mich elend. Es gab keinen Ausweg. Wahrscheinlich würde ich den heutigen Tag nicht überleben. So viel zu dem Neuanfang, den ich mir so sehr gewünscht hatte. Ich würde nicht einmal den Sonnenuntergang betrachten können. Zu sagen, dass mein Leben im Moment scheiße war, war die Untertreibung des Jahrzehnts.

Ich lehnte den Kopf gegen den teuren Ledersitz und starrte aus dem Fenster. Die Landschaft veränderte sich und wurde immer städtischer, je weiter wir nach New York City hineinfuhren. Ich vermutete, dass wir nach Queens fuhren, wo Brett für gewöhnlich seine Geschäfte abwickelte. Ich seufzte stumm und fragte mich, warum ich überhaupt die Hoffnung zugelassen hatte, dass sich irgendetwas ändern könnte. Auf keinen Fall würde Brett mich lebend davonkommen lassen – dazu wusste ich viel zu viel über ihn. Doch obwohl mein Wissen ihn für Jahre hinter Gitter bringen konnte, hätte ich niemals etwas erzählt. Man hatte mir zahlreiche Deals angeboten, als ich in den Knast gegangen war: Strafminderung, ein erstklassiges Gefängnis statt des Lochs, in das ich gewandert war, und einen angenehm leichten Job während der Haftzeit. Aber ich hätte niemals als Kronzeuge ausgesagt und mich gegen Brett gestellt.


Ungefähr vierzig Minuten später hielten wir vor der Lagerhalle, in der ich als Heranwachsender so viel Zeit verbracht hatte. Hier hatte sich nichts verändert. Mein Magen zog sich zusammen, während ich darüber nachdachte, was wahrscheinlich im Inneren der Halle mit mir passieren würde. Ich konnte nur hoffen und beten, dass es schnell gehen und schmerzlos sein würde. So sehr respektierte Brett mich bestimmt.

"Komm, Kid, lass uns los", forderte Ed mich auf und stieg aus dem Auto.

Das Geräusch der Trennschleifer und Schweißgeräte, das aus der Werkstatt der Lagerhalle an meine Ohren drang, war wie vertraute Musik für mich. Ich hatte in meiner Kindheit viel zu viele Stunden hier verbracht und gelernt, wie man Serien- und Fahrgestellnummern entfernte, damit wir die Wagen verkaufen konnten, die ich auftragsgemäß geklaut hatte. Ich war der beste Autodieb in Bretts Organisation gewesen. Es lief so: Die Leute gaben ihre Bestellung auf, Brett fand die passenden Wagen, und ich stahl sie. Ganz einfach. Ich war nie auch nur im Entferntesten in Gefahr gewesen, geschnappt zu werden. Brett ließ keine alten Schrottmühlen stehlen – sie mussten erstklassig sein. Es wurden auch keine Fahrzeuge gestohlen, die weniger wert waren als einhunderttausend Dollar.

"Hey, Kid. Lange nicht gesehen!", rief jemand.

Ich blickte mich um und entdeckte Ray, der seine Schweißmaske abnahm. Er war derjenige, der mir alles beigebracht hatte, was ich über Autos wusste. Ich ging zu ihm und umarmte ihn unbeholfen, während er mir liebevoll auf den Rücken klopfte.

"Hey, Ray. Wie geht's?", erkundigte ich mich und betrachtete unauffällig den silbernen Porsche 911, der auf der Hebebühne stand.

"Es läuft toll. Ich habe eine Tochter", antwortete er stolz, zog einen seiner dicken Lederhandschuhe aus und strich sich mit der Hand durch das verschwitzte braune Haar.

"Ohne Scheiß? Glückwunsch!"

"Danke. Wir haben sie Tia genannt. Sie ist mittlerweile zwei", erzählte er und grinste.

Ich schlug ihm auf die Schulter. Er hatte sich immer um mich gekümmert und war mit Sicherheit ein toller Vater. "Das ist großartig, Mann. Echt schön." Ray hatte es verdient, glücklich zu sein. Er war einer der besten Menschen, die ich kannte.

"Danke. Wie ist es dir ergangen?" Langsam glitt sein Blick über mich – wahrscheinlich suchte er nach Verletzungen oder blauen Flecken.

Ich zuckte mit den Schultern. "Ganz okay. Ich treffe mich gleich mit Brett. Wir unterhalten uns später noch mal. Wie wäre es mit einem Drink oder so?" Da ich in Zukunft sauber bleiben wollte, wollte ich eigentlich nichts mehr mit irgendjemandem aus dieser Welt zu tun haben, doch Ray war eine Ausnahme. In meinen Augen war er wie ein großer Bruder für mich, und ich würde gern in Kontakt mit ihm bleiben. Na ja, falls ich die nächsten Minuten überleben sollte – was leider sehr zweifelhaft war.

"Sehr gern. Hier, ich gebe dir meine Nummer. Ruf mich an, dann machen wir etwas aus. Weißt du schon, wo du unterkommst? Du könntest erst einmal bei Samantha und mir wohnen, das würde ihr nichts ausmachen. Dann könntest du auch gleich Tia kennenlernen", bot er an, schrieb seine Telefonnummer auf ein Stückchen Papier und reichte es mir.

Ich steckte es ein und sagte: "Ist schon in Ordnung. Ich habe eine Bleibe. Aber trotzdem danke."

"Kid, los jetzt. Der Boss wartet nicht gern!", rief Ed hinter mir.

Tief seufzend umarmte ich Ray noch einmal. Ich hatte das Gefühl, mich auf meinen letzten Weg zu begeben.

Während ich die Treppe hinaufstieg, dachte ich über mein Leben nach. Mein achtzehn Jahre kurzes Leben. Vertan. Ein Haufen Dreck. Warum machte ich mir überhaupt Gedanken darüber? Um ehrlich zu sein, hatte ich mir fünfzehn der achtzehn Jahre lang sowieso gewünscht, tot zu sein, also war dieser Ausgang vielleicht doch nicht der schlechteste. Zumindest müsste ich so nicht mehr versuchen, mich zu ändern. Sich zu verändern würde schwer werden – wahrscheinlich schwerer als alles, was ich je getan hatte. Vielleicht sollte ich sogar dankbar dafür sein, dass ich gleich ins Gras beißen würde.

Ich blieb vor der Bürotür stehen und wartete, während Ed anklopfte.

"Herein!", rief Brett von drinnen. Der Klang seiner tiefen, rauen Stimme ließ mich erstarren.

Ed lächelte und drehte den Türknauf. "Wir sehen uns später, Kid. Dann reden wir", meinte er, öffnete die Tür und klopfte mir auf die Schulter.

"Klar, Ed, meinetwegen", erwiderte ich und rollte mit den Augen. Ich hatte keine Ahnung, warum er sich anstrengte, so zu tun, als wüsste er nicht, was nun passieren würde.

Ich hielt die Luft an und zwang mich, ruhig zu bleiben. Ich schaute mich in dem riesigen Büro um. Es war noch immer so außergewöhnlich eingerichtet, wie ich es in Erinnerung hatte. Bretts sehr großer antiker Eichenschreibtisch befand sich noch immer mitten im Raum. Hinter ihm standen teure Vasen und Statuen, und selbst die Grünpflanze auf dem Schreibtisch wirkte exotisch. Brett Reyes liebte das Exklusive, das war schon immer so gewesen.

Brett erhob sich aus seinem Schreibtischsessel. Er trug einen teuren, maßgeschneiderten grauen Anzug und lächelte mich warmherzig an. "Hey, Kid! Schön, dich wiederzusehen", sagte er, kam um den Schreibtisch herum und umarmte mich.

"Danke gleichfalls", schwindelte ich und versuchte, das leichte Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken. Mir war klar, wie die Sache hier enden würde. Ich betete nur, dass er mich genug mochte, um es schnell zu erledigen. Ein hübscher Schuss ins Gesicht wäre gut oder besser noch in den Hinterkopf, damit ich es nicht würde kommen sehen.

Brett trat einen Schritt zurück. Seine blauen Augen wirkten weich und freundlich. Während meiner Abwesenheit war er erheblich gealtert. Seine Stirn war faltig, und sein schmutzig-blondes Haar war schütter geworden. Dennoch sah er noch immer nicht so alt aus, wie er in Wirklichkeit war. Er war bestimmt Mitte fünfzig, doch die Leute hielten ihn oft erst für Anfang vierzig.

"Also, wie war es?", fragte er und packte meine Schultern, während er auf meine Antwort wartete.

"Es war okay." Ich blickte mich um und bemerkte zwei Typen, die auf einem Sofa an der Wand saßen. Den älteren dunkelhaarigen Mann hatte ich noch nie gesehen. Den anderen Kerl kannte ich aus dem Jugendknast. Shaun. Er war ein Arschloch, und ich hatte in dem einen Jahr, das wir zusammen im Gefängnis verbracht hatten, oft miterlebt, wie er Leuten das Leben zur Hölle gemacht hatte. Ich selbst war auch ein paarmal mit ihm aneinandergeraten. Die letzte Auseinandersetzung hatte damit geendet, dass ich ihn, kurz bevor er entlassen worden war, mit dem Gesicht auf einen Tisch geschlagen hatte. Ich unterdrückte ein Stöhnen. "Hey, Shaun", grüßte ich ihn steif.

Brett grinste und schlug mir auf die Schulter, bevor er wieder hinter den Schreibtisch trat. "Ja, mir ist schon zu Ohren gekommen, dass ihr beide drinnen ein paar Probleme miteinander hattet", sagte er und lachte noch immer. "Vielleicht solltet ihr euch einen Kuss geben und euch wieder vertragen."

Verächtlich schnaubte ich. "Er kann mir mal den Hintern küssen, wenn er will", erwiderte ich und schaute Shaun warnend an, als er mich anfunkelte und aufstand.

"Du kleiner Scheißer ... Ich schwöre bei Gott, dass ich ...", begann er, doch Brett hob die Hand und bedeutete ihm, den Mund zu halten.

"Genug! Ich werde nicht zulassen, dass ihr beide euch streitet. Shaun, du bist seit drei Jahren hier, also weiß ich, wie du tickst. Aber glaube mir, dass du dich nicht mit Kid anlegen willst", warnte er ihn.

Ich presste die Lippen aufeinander. Ich wollte keinen Streit, keine Auseinandersetzung, doch ich konnte mich verteidigen, wenn es nötig werden würde. Ich war immer gut darin gewesen, auf mich aufzupassen – wahrscheinlich, weil ich gelernt hatte, den Schmerz auszublenden. Natürlich spürte ich ihn, aber er machte mir einfach nichts aus. Durch Schmerz wurde ein Mensch nur stärker. Er bedeutete, dass man noch lebendig war. Schmerz konnte ein Freund sein, wenn man sich innerlich schon tot fühlte.

Ich lächelte Shaun herausfordernd an, wollte ihn provozieren, sich Bretts Befehlen zu widersetzen. Er grinste mich höhnisch an, setzte sich jedoch wieder hin. Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Brett zu.

"Also, Kid, ich habe dir eine Wohnung besorgt. Ich dachte, du brauchst vielleicht ein paar Tage, um dich einzuleben, und kommst dann Freitagabend wieder her, um einen Job zu erledigen", erklärte Brett und durchwühlte dabei die oberste Schublade seines Schreibtisches. Er holte einen Schlüsselbund hervor und warf ihn mir zu. "Hier. Es ist eine Zweizimmerwohnung. Das mit der Miete und so besprechen wir später noch."

Ich legte den Schlüsselbund auf den Schreibtisch und schüttelte den Kopf. "Danke, Brett, dass du dir so viele Umstände machst, aber ich kann nicht. Ich will das nicht mehr. Von jetzt an halte ich mich aus allen kriminellen Machenschaften raus."

Brett verspannte sich bei meinen Worten sichtlich. "Kid, ich brauche dich hier. Niemand kann Autos so stehlen wie du." Der zuckende Muskel in seinem Kiefer verriet mir, dass er allmählich wütend wurde.

"Es tut mir wirklich leid, Brett. Doch ich bin nicht mehr so motiviert wie früher. Ich bin fertig mit diesem Scheiß", erwiderte ich mit Nachdruck. Mein Entschluss stand fest: Ich kehrte meiner kriminellen Laufbahn den Rücken, auch wenn er mich dafür töten würde. Ich brauchte das hier nicht mehr. Die Gründe, die mich dazu gezwungen hatten, hatten sich an dem Tag erledigt, als ich zum Mörder geworden war. An jenem Tag hatte sich alles verändert: meine Zukunftsperspektive, meine Prioritäten, einfach alles.

Mit der Faust schlug er krachend auf den Schreibtisch. Die Grünpflanze erzitterte, und ein Behälter mit Stiften fiel um. "Glaubst du, du könntest einfach so davonspazieren? Mehr als drei Jahre lang habe ich mich um dich gekümmert und dich in meine Geschäfte eingeweiht! Drei Jahre lang habe ich dich ausgebildet, und du glaubst, du könntest jetzt abhauen? Das kannst du nicht!", brüllte er.

"Brett, ich will dieses Leben nicht mehr, ich will das alles hinter mir lassen. Ich will keine krummen Dinger mehr drehen. Ich werde es nicht machen. Tut mir leid." Ich schüttelte den Kopf und schaute ihn eindringlich an, um ihm zu zeigen, dass ich nicht nachgeben würde.

Er seufzte. Erneut zuckte der Muskel in seinem Kiefer. Er nickte den beiden Typen hinter mir zu. Ich schloss die Augen und wartete darauf, jetzt zu sterben. Zusammen packten sie meine Arme und hielten sie hinter meinem Rücken fest, während sie mich mit dem Kopf voran auf den Schreibtisch pressten. Einer von ihnen drückte mir den Unterarm in den Nacken, sodass ich kaum noch Luft kriegte.


(Continues...)

Excerpted from Fighting To Be Free - Nie So Geliebt by Kirsty Moseley. Copyright © 2017 MIRA Taschenbuch. Excerpted by permission of HarperCollins Germany GmbH.
All rights reserved. No part of this excerpt may be reproduced or reprinted without permission in writing from the publisher.
Excerpts are provided by Dial-A-Book Inc. solely for the personal use of visitors to this web site.

From the B&N Reads Blog

Customer Reviews