Hazard
Auszug: "Ein köstlicher Septembertag! – Der Himmel spannt sich weit und fleckenlos über die Ebene in einem wunderlichen Farbengemisch von Grau und Blau, welches trotz seiner Klarheit aussieht, als zittere ein ganz feiner Dunstschleier darüber hin. Nach dem Horizonte zu färbt sich derselbe gelblich. – Über den Stoppelfeldern schwirren die Lerchen und Staare, schwankt hie und da noch eine nachgewachsene Kornblume wie ein treues Sternchen, welches über dem Grab des Sommers Wache hält. – Ein paar gelbe Lupinenäcker ziehen sich wie ein Teppich mit grell abstechendem Rand noch an dem flachen Hügel empor, und seitwärts liegen in graubraunen Schwaden die gemähten Erbsen, in deren starrem Stroh es geheimnisvoll raschelt, wenn ein eiliges Feldmäuslein hindurch huscht. – Der Wald, welcher sich jenseits der Chaussee mit kurzen Unterbrechungen hinzieht, hat sich nur wenig gefärbt. Ein paar Eichenwipfel schauen wie gebräunte Gesichter über die junge Tannenschonung, und die Linden an der Fahrstraße streuen vereinzelte gelbe Blätter; zeitweise ragt wohl auch ein Birkenbäumchen mit falbem Laub aus dem unverändert tiefschattigen Buchengrün."
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Auszug: "Ein köstlicher Septembertag! – Der Himmel spannt sich weit und fleckenlos über die Ebene in einem wunderlichen Farbengemisch von Grau und Blau, welches trotz seiner Klarheit aussieht, als zittere ein ganz feiner Dunstschleier darüber hin. Nach dem Horizonte zu färbt sich derselbe gelblich. – Über den Stoppelfeldern schwirren die Lerchen und Staare, schwankt hie und da noch eine nachgewachsene Kornblume wie ein treues Sternchen, welches über dem Grab des Sommers Wache hält. – Ein paar gelbe Lupinenäcker ziehen sich wie ein Teppich mit grell abstechendem Rand noch an dem flachen Hügel empor, und seitwärts liegen in graubraunen Schwaden die gemähten Erbsen, in deren starrem Stroh es geheimnisvoll raschelt, wenn ein eiliges Feldmäuslein hindurch huscht. – Der Wald, welcher sich jenseits der Chaussee mit kurzen Unterbrechungen hinzieht, hat sich nur wenig gefärbt. Ein paar Eichenwipfel schauen wie gebräunte Gesichter über die junge Tannenschonung, und die Linden an der Fahrstraße streuen vereinzelte gelbe Blätter; zeitweise ragt wohl auch ein Birkenbäumchen mit falbem Laub aus dem unverändert tiefschattigen Buchengrün."
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by Nataly von Eschstruth
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Auszug: "Ein köstlicher Septembertag! – Der Himmel spannt sich weit und fleckenlos über die Ebene in einem wunderlichen Farbengemisch von Grau und Blau, welches trotz seiner Klarheit aussieht, als zittere ein ganz feiner Dunstschleier darüber hin. Nach dem Horizonte zu färbt sich derselbe gelblich. – Über den Stoppelfeldern schwirren die Lerchen und Staare, schwankt hie und da noch eine nachgewachsene Kornblume wie ein treues Sternchen, welches über dem Grab des Sommers Wache hält. – Ein paar gelbe Lupinenäcker ziehen sich wie ein Teppich mit grell abstechendem Rand noch an dem flachen Hügel empor, und seitwärts liegen in graubraunen Schwaden die gemähten Erbsen, in deren starrem Stroh es geheimnisvoll raschelt, wenn ein eiliges Feldmäuslein hindurch huscht. – Der Wald, welcher sich jenseits der Chaussee mit kurzen Unterbrechungen hinzieht, hat sich nur wenig gefärbt. Ein paar Eichenwipfel schauen wie gebräunte Gesichter über die junge Tannenschonung, und die Linden an der Fahrstraße streuen vereinzelte gelbe Blätter; zeitweise ragt wohl auch ein Birkenbäumchen mit falbem Laub aus dem unverändert tiefschattigen Buchengrün."

Product Details

ISBN-13: 9783968655307
Publisher: Otbebookpublishing
Publication date: 01/06/2021
Series: Classics To Go
Sold by: Bookwire
Format: eBook
Pages: 389
File size: 1 MB
Language: German

About the Author

Nataly von Eschstruth, geboren als Natalie Zabel am 17. Mai 1860 in Hofgeismar, war eine der produktivsten und populärsten deutschen Schriftstellerinnen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Ihre Werke, die oft in der Adelswelt und den höheren Gesellschaftsschichten spielten, zeichneten sich durch eine Mischung aus Romantik, Drama und gesellschaftlicher Kritik aus. Eschstruth wuchs in einer wohlhabenden Familie auf und erhielt eine umfassende Bildung, die ihr den Zugang zu literarischen Kreisen ermöglichte. Ihre Heirat mit dem Offizier Hermann von Eschstruth brachte sie in Kontakt mit der militärischen und aristokratischen Elite des Kaiserreichs, was ihre literarische Arbeit stark beeinflusste.Trotz ihres Erfolges war Eschstruth nicht frei von Kontroversen. Ihre oft kritische Darstellung der adligen Gesellschaft und ihre progressive Sicht auf die Rolle der Frau führten zu Spannungen mit konservativen Kreisen. Sie setzte sich für die Emanzipation der Frau ein und thematisierte in ihren Romanen häufig die Konflikte zwischen persönlicher Freiheit und gesellschaftlichen Erwartungen.Eschstruths Einfluss auf zeitgenössische Schriftsteller war beträchtlich. Ihre Fähigkeit, komplexe Charaktere und emotionale Tiefe zu schaffen, inspirierte viele Autoren der nachfolgenden Generation. Sie war eine Pionierin in der Darstellung starker, unabhängiger Frauenfiguren und trug dazu bei, die literarische Landschaft ihrer Zeit zu verändern.Nataly von Eschstruth starb am 1. Dezember 1939 in Wiesbaden, hinterließ jedoch ein reiches literarisches Erbe, das bis heute Leser und Literaturwissenschaftler gleichermaßen fasziniert.
Nataly (Natalie) Auguste Karline Amalie Hermine von Eschstruth (Ehename: Nataly von Knobelsdorff-Brenkenhoff) (* 17. Mai 1860 in Hofgeismar, Kurfürstentum Hessen; † 1. Dezember 1939 in Schwerin, Mecklenburg) war eine deutsche Schriftstellerin und eine der beliebtesten Erzählerinnen der wilhelminischen Epoche. Sie schildert in ihren Unterhaltungsromanen in eingängiger Form vor allem das Leben der höfischen Gesellschaft, wie sie es aus eigener Anschauung kannte.
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