Wissenserwerb und Handlungsregulation
Zie1gerichtetes Handeln setzt Wissen liber die Situation, in der man handeln will, voraus - diese Feststellung ist so seIbstverstandlich, daB sie fast trivial er- scheint. Die kognitionspsychologische Analyse der Rolle, die Wissen bei der Einleitung und Regulation von Handlungsprozessen spielt, ist allerdings weit weniger trivial. Nicht nur, daB man "W'JSsen" so schlecht beobachten kann, Wissen und Handeln sind auch voneinander abhangig. Handeln basiert auf WlSSen, Handeln verandert aber auch WlSSen. Dies gilt insbesondere fur Handlungsprozesse in komplizierten, unlibersichtlichen und schlecht struktu- rierten Situationen, in denen man Iangst nicht alles weill, was man fur eine optimale Handlungsplanung eigentlich wissen mUBte. In solchen Situationen wird Wissenserwerb wichtig: Wte kann ich mir das Wissen verschaffen, das mir zur Erreichung meiner Handlungsziele feh1t? Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit der Untersuchung solcher WlSSenserwerbsprozesse beim Umgang mit komplexen, dynamischen Pro- blemstellungen. Dabei werden besonders jene Formen des Wissenserwerbs in den Vordergrund der Betrachtung geriickt, die auf der aktiven Auseinander- setzung mit dem in Frage stehenden Problem beruhen. Es geht also weniger um solche Formen des Wissenserwerbs, die aus der retlexiven Analyse, der gedanklichen Durchdringung von Handbiichern, Instruktionen oder sonsti- gem sprachlichen Material entstehen. Dem liegt die Annabme zugrunde, daB Wissenserwerb beim Handeln, WlSSenserwerb durch das Handeln, eine sehr haufige, fur den Menschen typische Form des Lemens ist. Obwohl natiirlich die Psychologie des Lemens eine lange Tradition hat, zahlt das Studium von Wissenserwerb beim Umgang mit komplexen Proble- men erstaunllcherweise erst seit kiirzerer Zeit zu den anerkannten For- schungsthemen der kognitiv orientierten Psychologie.
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Wissenserwerb und Handlungsregulation
Zie1gerichtetes Handeln setzt Wissen liber die Situation, in der man handeln will, voraus - diese Feststellung ist so seIbstverstandlich, daB sie fast trivial er- scheint. Die kognitionspsychologische Analyse der Rolle, die Wissen bei der Einleitung und Regulation von Handlungsprozessen spielt, ist allerdings weit weniger trivial. Nicht nur, daB man "W'JSsen" so schlecht beobachten kann, Wissen und Handeln sind auch voneinander abhangig. Handeln basiert auf WlSSen, Handeln verandert aber auch WlSSen. Dies gilt insbesondere fur Handlungsprozesse in komplizierten, unlibersichtlichen und schlecht struktu- rierten Situationen, in denen man Iangst nicht alles weill, was man fur eine optimale Handlungsplanung eigentlich wissen mUBte. In solchen Situationen wird Wissenserwerb wichtig: Wte kann ich mir das Wissen verschaffen, das mir zur Erreichung meiner Handlungsziele feh1t? Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit der Untersuchung solcher WlSSenserwerbsprozesse beim Umgang mit komplexen, dynamischen Pro- blemstellungen. Dabei werden besonders jene Formen des Wissenserwerbs in den Vordergrund der Betrachtung geriickt, die auf der aktiven Auseinander- setzung mit dem in Frage stehenden Problem beruhen. Es geht also weniger um solche Formen des Wissenserwerbs, die aus der retlexiven Analyse, der gedanklichen Durchdringung von Handbiichern, Instruktionen oder sonsti- gem sprachlichen Material entstehen. Dem liegt die Annabme zugrunde, daB Wissenserwerb beim Handeln, WlSSenserwerb durch das Handeln, eine sehr haufige, fur den Menschen typische Form des Lemens ist. Obwohl natiirlich die Psychologie des Lemens eine lange Tradition hat, zahlt das Studium von Wissenserwerb beim Umgang mit komplexen Proble- men erstaunllcherweise erst seit kiirzerer Zeit zu den anerkannten For- schungsthemen der kognitiv orientierten Psychologie.
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Wissenserwerb und Handlungsregulation

Wissenserwerb und Handlungsregulation

by Stefan Strohschneider
Wissenserwerb und Handlungsregulation

Wissenserwerb und Handlungsregulation

by Stefan Strohschneider

Paperback(1990)

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Zie1gerichtetes Handeln setzt Wissen liber die Situation, in der man handeln will, voraus - diese Feststellung ist so seIbstverstandlich, daB sie fast trivial er- scheint. Die kognitionspsychologische Analyse der Rolle, die Wissen bei der Einleitung und Regulation von Handlungsprozessen spielt, ist allerdings weit weniger trivial. Nicht nur, daB man "W'JSsen" so schlecht beobachten kann, Wissen und Handeln sind auch voneinander abhangig. Handeln basiert auf WlSSen, Handeln verandert aber auch WlSSen. Dies gilt insbesondere fur Handlungsprozesse in komplizierten, unlibersichtlichen und schlecht struktu- rierten Situationen, in denen man Iangst nicht alles weill, was man fur eine optimale Handlungsplanung eigentlich wissen mUBte. In solchen Situationen wird Wissenserwerb wichtig: Wte kann ich mir das Wissen verschaffen, das mir zur Erreichung meiner Handlungsziele feh1t? Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit der Untersuchung solcher WlSSenserwerbsprozesse beim Umgang mit komplexen, dynamischen Pro- blemstellungen. Dabei werden besonders jene Formen des Wissenserwerbs in den Vordergrund der Betrachtung geriickt, die auf der aktiven Auseinander- setzung mit dem in Frage stehenden Problem beruhen. Es geht also weniger um solche Formen des Wissenserwerbs, die aus der retlexiven Analyse, der gedanklichen Durchdringung von Handbiichern, Instruktionen oder sonsti- gem sprachlichen Material entstehen. Dem liegt die Annabme zugrunde, daB Wissenserwerb beim Handeln, WlSSenserwerb durch das Handeln, eine sehr haufige, fur den Menschen typische Form des Lemens ist. Obwohl natiirlich die Psychologie des Lemens eine lange Tradition hat, zahlt das Studium von Wissenserwerb beim Umgang mit komplexen Proble- men erstaunllcherweise erst seit kiirzerer Zeit zu den anerkannten For- schungsthemen der kognitiv orientierten Psychologie.

Product Details

ISBN-13: 9783824440474
Publisher: Deutscher Universitätsverlag
Publication date: 01/01/1990
Edition description: 1990
Pages: 334
Product dimensions: 5.83(w) x 8.27(h) x 0.03(d)
Language: German

Table of Contents

1 Wissenserwerb: Theoretische Perspektiven.- 1.1 Wissenserwerb und das Problem der Betrachtungsebenen.- 1.2 Wissenserwerb aus der Sicht der Theoretischen Neurologie.- 1.3 Wissenserwerb aus der Sicht “regelbasierter Systeme”.- 1.4 Wissenserwerb als Begriffsbildung.- 1.5 Wissenserwerb im Rahmen umfassender Handlungsvollzüge.- 2 Wissenserwerb: Empirische Befunde.- 2.1 Arbeiten zum Thema “Learning by Doing”.- 2.2 Arbeiten zum Thema “Vorwissen”.- 2.3 Arbeiten über Wissenserwerbsprozesse bezüglich spezieller Aspekte dynamischer Systeme.- 2.4 Resümee.- 3 Fragestellungen und Verfahren.- 3.1 Fragenbereiche.- 3.2 Zum Problem der Diagnose von Wissensstrukturen.- 3.3 Die Untersuchungsinstrumente.- 3.4 Versuchsdesign und Versuchsdurchführung.- 3.5 Auswertung.- 3.6 Hypothesen.- 4 Gruppenstatistische Ergebnisse.- 4.1 Vorwissenseffekte.- 4.2 Wissenserwerbsprozesse.- 4.3 Die Effekte unterschiedlicher Variableneigenschaften.- 4.4 Die Zusammenhänge zwischen den Szenarios.- 4.5 Die Nachgespräche.- 5 Einzelfallbetrachtungen.- 5.1 Probleme der “gruppenstatistischen” Vorgehensweise.- 5.2 Ergebnisse.- 5.3 Diskussion.- 6 Zusammenfassende und weiterführende Überlegungen.- 6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse.- 6.2 Determinanten des Wissenserwerbsprozesses.- 6.3 Zur Modellierung von Wissenserwerbsprozessen in komplexen Realitätsbereichen.- 6.4 Wissen und Wissenserwerb im Prozeß der Handlungsregulation.- 6.5 Abschließende Bemerkungen.- Literatur.
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